Mit einem kräftigen Minus von am Ende 9,7 Prozent auf 59,90 Euro gingen gestern die Aktien des Modekonzern Hugo Boss aus dem Handel und waren damit auch der schwächste Wert im zweitwichtigsten deutschen Aktienindex, dem MDAX.
Dabei hatte Hugo Boss gestern bei der Vorlage vorläufiger Zahlen für das 4. Quartal 2023 für das abgelaufene Geschäftsjahr einen währungsbereinigten Rekordumsatz von 4,197 Milliarden Euro präsentiert (+14 Prozent gegenüber dem Vorjahr). Das operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) legte demnach 2023 um 22 Prozent auf 410 Millionen Euro zu. Damit hat Hugo Boss im abgelaufenen Geschäftsjahr eigenen Angaben zufolge auch die unterjährig zweimal nach oben angepassten Jahresziele erreicht. Der Umsatz liegt sogar an der oberen Prognosespanne von 4,1 bis 4,2 Milliarden Euro.
Und auch das vierte Quartal war mit einem Quartalsumsatz von 1,177 Milliarden Euro (+13 Prozent gegenüber Vorjahresperiode) das umsatzstärkste Quartal der Unternehmensgeschichte. Das EBIT legte im 4. Quartal um 17 Prozent auf 121 Millionen Euro zu.
Das die Aktien am Ende aber doch so hart abgestraft wurden, lag höchstwahrscheinlich am erreichten operativen Ergebnis. Das lag zwar mit 410 Millionen Euro in der Mitte der zuletzt kommunizierten Spanne von 400 bis 420 Millionen Euro, allerdings gingen hier die meisten Analysten ganz klar vom oberen Ende der Spanne aus.
Bis 2025 hält Hugo Boss an seinem Ziel fest, den Konzernumsatz auf 5 Milliarden Euro und das EBIT auf mindestens 600 Millionen Euro zu steigern.
Die gestern heftige Kursreaktion lässt sich außerdem noch mit den zuletzt starken Kurszuwächsen der Aktie erklären, so dass bereits kleinste nicht erfüllte Erwartungen zu Gewinnmitnahmen führen. Heute ist bislang noch keine Erholung in Sicht, denn die Papiere geben vorbörslich aktuell leicht auf 59,85 Euro nach und dürften damit maximal behauptet in den neuen Handelstag starten.
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