Mit einen kräftigen Plus von 7,7 Prozent auf 56,65 Euro beendeten gestern die Aktien des Gasdruckspezialisten und Automobilzulieferers Stabilus SE den Handelstag. Damit waren die Papiere auch der mit großem Abstand stärkste Wert im MDAX und reduzierten das Minus seit Jahresbeginn weiter auf jetzt noch knapp 10 Prozent.
In Kauflaune versetzt hat die Anleger gestern die Nachricht, dass STABILUS eine Vereinbarung zur Übernahme des Industrial Automation-Spezialisten DESTACO unterzeichnet hat. Verkäufer ist der US-Industriekonzern Dover Corporation, dem Stabilus als Verkaufssumme 680 Millionen US-Dollar in bar zahlt. Wenn alle behördlichen Genehmigungen vorliegen, dass soll die Transaktion im ersten Halbjahr 2024 abgeschlossen werden.
DESTACA mit Hauptsitz in Auburn Hills, Michigan, ist ein Spezialist für die Entwicklung und Herstellung von Automatisierungs- und Spanntechnik-Komponenten. Im vergangenen Jahr machte DESTACO mit der Ausstattung von Fertigungsbereichen und Fertigungslinien in Branchen wie der Verpackungsindustrie, im Automobilbereich, der Konsumgüterindustrie oder der Luft- und Raumfahrt mit ca. 650 Mitarbeitern einen Umsatz von 213 Millionen US-Dollar.
Nach dem Zukauf dürfte sich der Umsatz und die bereinigte EBIT-Marge bei Stabilus signifikant erhöhen, allerdings noch nicht im laufenden Geschäftsjahr 2023. Die Finanzierung soll über:
- Barmittel in Höhe von 150 Millionen Euro,
- einer Kreditfazilität in Höhe von ca. 250 Millionen Euro und
- rund 250 Millionen Euro über eine Brückenfinanzierung
erfolgen.
JPMorgan bestätigt „Overweight“ und Kursziel
Die geplante Übernahme hält Analyst Akshat Kacker von der US-Bank JPMorgan für einen:
wichtigen Schritt auf dem Weg, die langfristige Strategie – STAR 2030 – zu implementieren und das Industrie-Geschäft zu stärken.
Deshalb bestätigt er Stabilus weiter mit „Overweight“ und belässt das Kursziel für die Aktie bei 70,00 Euro. Nach dem gestrigen Kurssprung errechnet sich damit jetzt noch ein theoretisches Aufwärtspotenzial von rund 23 Prozent.