In der deutschen Technologielandschaft stehen Anleger oft vor der Wahl zwischen etablierten Playern und innovativen Wachstumsunternehmen. Zwei prominente Vertreter aus dem TecDAX, TeamViewer und CompuGroup Medical, buhlen um die Gunst der Investoren – allerdings unter völlig unterschiedlichen Vorzeichen. Während TeamViewer mit seiner globalen Fernwartungsplattform die Digitalisierung der Arbeitswelt vorantreibt, ist CompuGroup Medical tief im krisenfesten Gesundheitssektor verwurzelt. Doch ein entscheidender Unterschied prägt heute den Vergleich: CompuGroup Medical ist seit Juni 2025 nicht mehr an der Börse handelbar.
Geschäftsmodelle im Duell: Globale Konnektivität trifft digitales Gesundheitswesen
TeamViewer hat sich als internationaler Technologiekonzern mit Sitz in Göppingen etabliert. Das Kernprodukt ermöglicht Fernzugriff, Steuerung und Überwachung von Computern und anderen Geräten. Ursprünglich 2005 entwickelt, um Reisekosten zu reduzieren, digitalisiert die Software heute Prozesse entlang der gesamten industriellen Wertschöpfungskette. Das „Freemium“-Modell sichert wiederkehrende Einnahmen: Privatnutzer erhalten kostenlosen Zugang, Unternehmen zahlen Lizenzgebühren für erweiterte Funktionen.
CompuGroup Medical hingegen ist einer der weltweit führenden Anbieter von Software für das Gesundheitswesen. Das Koblenzer Unternehmen entwickelt Lösungen für Arztpraxen, Apotheken, Labore und Krankenhäuser – von Praxisverwaltungssystemen bis zu webbasierten Patientenakten. CGM profitiert von langfristigen Kundenbeziehungen und einem hohen Anteil wiederkehrender Umsätze im stabilen Gesundheitssektor.
Aktuelle Performance: Wer punktet bei den Zahlen?
TeamViewer legte Ende Juli beeindruckende Zahlen vor. Das zweite Quartal 2025 brachte einen Umsatz von 190,7 Millionen Euro – ein Plus von 5 % gegenüber dem Vorjahr. Besonders stark zeigte sich das Enterprise-Segment mit einem Zuwachs von 15 %. Die bereinigte EBITDA-Marge kletterte auf beachtliche 44 %.
Bei CompuGroup Medical hingegen herrscht seit dem Delisting im Juni 2025 Funkstille. Als nicht mehr börsennotiertes Unternehmen muss CGM keine Quartalsberichte mehr veröffentlichen. Die letzten verfügbaren Zahlen zeigten für 2024 einen Umsatz von 1,15 Milliarden Euro.
Kennzahl | TeamViewer | CompuGroup Medical |
---|---|---|
Umsatz Q2 2025 | 190,7 Mio. EUR | Nicht veröffentlicht |
Umsatzwachstum Q2 2025 | +5 % | Nicht veröffentlicht |
EBITDA-Marge Q2 2025 | 44 % | Nicht veröffentlicht |
Enterprise-Wachstum | +15 % | Nicht verfügbar |
Börsenstatus | TecDAX-notiert | Delisting Juni 2025 |
Strategische Ausrichtung: Verschiedene Wege zum Erfolg
TeamViewer setzt voll auf das margenstarke Enterprise-Segment. Durch Augmented-Reality-Lösungen und Endgeräte-Management will sich das Unternehmen tiefer in die Wertschöpfungskette der Kunden integrieren. Die Digitalisierung, der Fachkräftemangel und hybrides Arbeiten spielen dem Göppinger Konzern in die Karten. KI-basierte Funktionen sollen neue Anwendungsfälle erschließen.
CompuGroup Medical kann nach dem Einstieg von CVC Capital Partners flexibler agieren. Der Finanzinvestor hält etwa 27,78 % der Anteile, während die Gründerfamilie Gotthardt mit rund 50,12 % die Kontrolle behält. Ohne den Druck quartalsweiser Börsenberichte kann CGM langfristig in Cloud-Lösungen und KI-gestützte Gesundheitstechnologien investieren.
Marktchancen: Wer hat das bessere Umfeld?
TeamViewer profitiert von strukturellen Megatrends. Remote Work, Digitalisierung und der Fachkräftemangel treiben die Nachfrage nach Fernwartungslösungen. Das Unternehmen expandiert erfolgreich in neue Bereiche wie Augmented Reality und Industrial IoT. Die hohe Profitabilität und das Abo-Modell sorgen für planbare Einnahmen.
CompuGroup Medical sitzt an einem anderen Hebel: Die Digitalisierung des Gesundheitswesens ist unaufhaltsam. Demografischer Wandel und steigender Kostendruck machen digitale Lösungen unverzichtbar. Politische Initiativen wie die elektronische Patientenakte geben zusätzlichen Rückenwind. CGM ist in diesem krisensicheren Markt hervorragend positioniert.
Risikobewertung: Wo lauern die Gefahren?
Für TeamViewer besteht die größte Herausforderung in der Abhängigkeit vom SMB-Segment, das schwächere Wachstumsraten zeigt. Starker Wettbewerb im Remote-Software-Markt und konjunkturelle Risiken könnten IT-Budgets unter Druck setzen. Die hohen Bewertungserwartungen nach der starken Kursentwicklung erhöhen den Erfolgsdruck.
CompuGroup Medical kämpft seit dem Delisting mit anderen Problemen: Privatanleger haben keinen direkten Zugang mehr zur Aktie. Die fehlende Transparenz durch wegfallende Quartalsberichte erschwert die Bewertung. Regulatorische Risiken im Gesundheitswesen und die teilweise langsame Digitalisierung in Arztpraxen können das Wachstum bremsen.
News-Check: Was bewegt die Unternehmen aktuell?
TeamViewer punktete zuletzt mit den starken Q2-Zahlen. Die Aktie reagierte positiv auf die Bestätigung der Jahresprognose. Analysten zeigen sich zuversichtlich, sehen aber das schwächelnde SMB-Geschäft kritisch. Die Integration der 1E-Akquisition und neue KI-Features sollen in der zweiten Jahreshälfte zusätzlichen Schwung bringen.
Bei CompuGroup Medical dominierte der CVC-Einstieg die Schlagzeilen. Ende Juli meldete das Unternehmen einen mehrjährigen Auftrag im mittleren zweistelligen Millionenbereich für die Bundeswehr. Gleichzeitig sorgte ein überraschender Führungswechsel im wichtigen DACH-Segment für Aufmerksamkeit.
Das Fazit: Zwei Champions auf unterschiedlichen Bahnen
TeamViewer und CompuGroup Medical repräsentieren zwei erfolgreiche deutsche Tech-Geschichten – aber mit völlig verschiedenen Zukunftsaussichten für Anleger. TeamViewer überzeugt als global agierendes Softwareunternehmen mit beeindruckender Profitabilität und klarem Enterprise-Fokus. Die jüngsten Quartalszahlen bestätigen die positive Entwicklung. Wer an der digitalen Transformation partizipieren will, findet hier eine transparente und handelbare Option.
CompuGroup Medical bleibt der unangefochtene Champion im deutschen Gesundheitsmarkt. Das Geschäftsmodell ist extrem widerstandsfähig und profitiert von unumkehrbaren demografischen Trends. Doch seit dem Delisting ist ein direktes Investment für Privatanleger nicht mehr ohne Weiteres möglich.
Für Anleger, die eine handelbare Tech-Aktie mit intakter Wachstumsstory suchen, führt aktuell kein Weg an TeamViewer vorbei. Das Unternehmen kombiniert strukturelle Wachstumstreiber mit operativer Exzellenz – auch wenn die Risiken im SMB-Geschäft nicht von der Hand zu weisen sind.
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