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Siemens Aktie: Zerrissen zwischen Stärke und Schwäche

Siemens verzeichnet starke Auftragseingänge durch Mobility-Projekte, während das Digitalgeschäft weiterhin rückläufig ist. Analysten bewerten die Aktie unterschiedlich.

Die wichtigsten Punkte im Überblick

  • Rekordauftragseingang von 24,72 Milliarden Euro
  • Digital Industries mit 10% Umsatzrückgang
  • Gemischte Analystenbewertungen trotz Kursstärke
  • Aktie notiert nahe 52-Wochen-Hoch

Der Technologiekonzern Siemens präsentiert ein gespaltenes Bild: Während Großaufträge im Mobility-Segment für Rekordauftragseingänge sorgen, bleibt das als Wachstumstreiber gehandelte Digitalgeschäft das große Sorgenkind. Kann der DAX-Riese seine digitale Transformation noch retten?

Auftragsboom trifft auf digitale Baustellen

Siemens glänzt mit einem beeindruckenden Auftragseingang von 24,72 Milliarden Euro im letzten Quartal – angetrieben vor allem durch Großprojekte im Bahnbereich. Doch hinter den robusten Gesamtzahlen verbirgt sich ein alarmierender Trend:

  • Digital Industries mit 10% Umsatzrückgang: Der als zentral für die Zukunft eingestufte Bereich schwächelt weiter
  • Software-Sparte als Problemzone: Trotz leichter Erholung im Automatisierungsgeschäft
  • Traditionelle Segmente stützen Ergebnis: Mobility und Healthineers kompensieren die Schwächen

"Die Zahlen zeigen zwei Siemens", kommentiert ein Marktbeobachter. "Während die etablierten Geschäfte brummen, hinkt die digitale Zukunft hinterher."

Analysten reagieren gespalten

Die Finanzwelt zeigt sich uneins in ihrer Bewertung des gemischten Quartals:

  • UBS erhöht Kursziel auf 255 Euro ("Buy") – verweist auf attraktive Bewertung
  • Bernstein Research bestätigt "Outperform" bei 230 Euro-Ziel
  • Implizite Kritik: Keine klaren Signale für eine Trendwende im Digitalgeschäft

Interessant: Der Aktienkurs zeigte sich zuletzt robust und notiert nur knapp 3% unter dem 52-Wochen-Hoch von 239,70 Euro. Seit Jahresanfang legte das Papier bereits 23% zu – doch wie nachhaltig ist diese Rally?

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Entscheidende Weichenstellung steht bevor

Mit einem Gewinn von 2,61 Euro pro Aktie übertrifft Siemens zwar die Vorjahreswerte, doch Sondereffekte schönen das Bild. Die eigentliche Herausforderung bleibt ungelöst:

Kann der Konzern sein Digitalgeschäft so weit stabilisieren, dass es zum versprochenen Wachstumsmotor wird? Oder wird Siemens am Ende doch nur von seinen traditionellen Stärken getragen – während die Zukunft an ihm vorbeizieht?

Die nächsten Quartale werden zeigen, ob der Technologie-Riese seine digitale Transformation noch in den Griff bekommt. Bis dahin bleibt die Aktie ein Spielball zwischen kurzfristiger Stärke und langfristigen Zweifeln.

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Felix Baarz

Felix Baarz ist Wirtschaftsjournalist mit mehr als 15 Jahren Erfahrung in der Berichterstattung über internationale Finanzmärkte. Als gebürtiger Kölner begann er seine Laufbahn bei einer deutschen Fachpublikation, bevor er für sechs Jahre nach New York zog.

In New York berichtete er direkt aus dem Zentrum der globalen Finanzwelt über Entwicklungen an der Wall Street und wirtschaftspolitische Entscheidungen von internationaler Tragweite. Diese Zeit prägte seine analytische Herangehensweise an komplexe Wirtschaftsthemen.

Heute arbeitet Baarz als freier Journalist für führende deutschsprachige Wirtschafts- und Finanzmedien. Seine Schwerpunkte liegen auf der fundierten Analyse globaler Finanzmärkte und der verständlichen Aufbereitung wirtschaftspolitischer Zusammenhänge. Neben seiner schriftlichen Arbeit moderiert er Fachdiskussionen und nimmt an Expertenrunden teil.

Sein journalistischer Ansatz kombiniert tiefgreifende Recherche mit präziser Analyse, um Lesern Orientierung in einer sich wandelnden Wirtschaftswelt zu bieten.