Stabile Zahlen, fallender Kurs – die Rational-Aktie steckt in einer fundamentalen Bewertungsfalle. Der Großküchenspezialist liefert solide Quartalszahlen, doch der Markt bestraft das Premium-Update gnadenlos. Kann der Titel seine überhöhte Bewertung noch rechtfertigen?
Solide Operative gegen harte Realität
Rational präsentiert sich operativ robust. Im zweiten Quartal legte der Umsatz um 5 Prozent auf 311 Millionen Euro zu, die Halbjahreszahlen zeigen ein Plus von 4 Prozent auf 606 Millionen Euro. Die Profitabilität bleibt mit einer EBIT-Marge von 26,1 Prozent im Quartal und 25,3 Prozent im Halbjahr auf Weltklasse-Niveau.
Doch der Teufel steckt im Detail:
– Nordamerika glänzt mit +11 Prozent Wachstum
– Europa (ex Deutschland) legt um 9 Prozent zu
– Asien bricht um 16 Prozent ein
– Der Heimatmarkt Deutschland schrumpft um 2 Prozent
Trotz der soliden Zahlen warnt das Management vor Margin-Druck durch US-Importzölle und Wechselkurseffekte. Die EBIT-Marge dürfte am unteren Ende der Prognose landen – eine erste Delle in der sonst makellosen Profitabilitätsstory.
Analysten-Zerrbild: Zwischen 600 und 825 Euro
Die Bewertungsexpertisen könnten unterschiedlicher kaum ausfallen. Während RBC Capital die Aktie auf „Underperform“ herunterstuft und ein Kursziel von nur 600 Euro ausgibt, sieht UBS bei 825 Euro noch Luft nach oben. Hauck Aufhäuser IB positioniert sich mit „Buy“ und 750 Euro dazwischen.
Das eigentliche Problem: Selbst nach den jüngsten Verlusten handelt die Aktie noch bei einem KGV zwischen 28 und 32. Damit bleibt Rational einer der teuersten Werte im Investitionsgütersektor – eine Bewertung, die perfektes Wachstum voraussetzt.
Die Bewertungsfalle schnappt zu
Gestern schloss die Aktie bei 645 Euro, nur knapp 1 Prozent über dem 52-Wochen-Tief. Die Kennzahlen lesen sich wie eine Abwärtsspirale:
– Seit Jahresanfang: -21,96%
– Seit 52-Wochen-Hoch: -31,05%
– Unter allen relevanten Durchschnittswerten (50/100/200 Tage)
Der RSI von 51,3 zeigt keine überverkaufte Situation – was Raum für weitere Verluste lässt. Die hohe Volatilität von 28 Prozent unterstreicht die nervöse Stimmung.
Die Frage ist nicht mehr, ob Rational ein gutes Unternehmen ist. Sondern ob selbst ein Premium-Hersteller ein KGV von 30+ verdient, wenn Wachstum nur noch im einstelligen Bereich liegt und die Marge unter Druck gerät. Der Markt scheint seine Antwort bereits gegeben zu haben.
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