Die norwegische Reederei MPC Container Ships hat im zweiten Quartal 2025 ein beeindruckendes Wachstum hingelegt. Der Umsatz kletterte auf 140 Millionen US-Dollar und übertraf damit die Prognose von 117,97 Millionen Dollar deutlich. Das bereinigte EBITDA erreichte 81 Millionen Dollar – ein Plus von fast 22 Prozent gegenüber dem Vorquartal.
Besonders bemerkenswert: Das Unternehmen sicherte sich einen Auftragsrückstand von satten 1,2 Milliarden Dollar. Für das laufende Jahr sind bereits 100 Prozent aller verfügbaren Schiffstage abgedeckt, für 2026 sogar 89 Prozent. Diese Planungssicherheit ist in der volatilen Containerschifffahrt Gold wert.
Flottenerneuerung im Vollgas-Modus
CEO Konstantin Bach setzt konsequent auf Modernisierung. Im zweiten Quartal orderte MPC Container vier brandneue 4.500-TEU-Schiffe für 228 Millionen Dollar – der größte Neubauauftrag in der Unternehmensgeschichte. Die Auslieferung ist für die zweite Hälfte 2027 und erste Hälfte 2028 geplant.
Das Besondere an diesem Deal: Alle vier Schiffe haben bereits Dreijahres-Charterverträge mit einem Top-5-Liner-Unternehmen in der Tasche. Das garantiert Einnahmen von rund 140 Millionen Dollar und ein prognostiziertes EBITDA von etwa 100 Millionen Dollar.
Parallel verkaufte das Unternehmen zehn ältere Schiffe für insgesamt 130 Millionen Dollar. Acht Einheiten wurden bereits übergeben, zwei weitere folgen in den kommenden Monaten.
Dividende trotz Investitionsoffensive
Trotz der massiven Investitionen in die Flottenerneuerung bleibt MPC Container großzügig bei den Ausschüttungen. Für das zweite Quartal zahlt das Unternehmen 0,5 Euro je Aktie – das entspricht 50 Prozent des bereinigten Nettogewinns. Es ist bereits die 15. consecutive Dividende in Folge.
Die Aktie reagierte dennoch verhalten und gab vorbörslich um 1,15 Prozent auf 19,2 Dollar nach. Analysten sehen das Papier mit einem KGV von 22,69 als überbewertet an.
Rekordauftragsbestand als Trumpf
Was die Konkurrenz nervös machen dürfte: MPC Container hat sich in einem schwierigen Marktumfeld hervorragend positioniert. Die Auslastung der Flotte erreichte 97,6 Prozent, während gleichzeitig die Nettoverschuldung auf nur noch 130 Millionen Dollar sank.
27 Schiffe sind komplett schuldenfrei und haben einen Marktwert von etwa 600 Millionen Dollar. Das verschafft dem Unternehmen erhebliche finanzielle Flexibilität für weitere strategische Schritte.
CFO Mauritz Forman bekräftigte die konservative Linie: „Spekulative Aufträge stehen nicht auf der Agenda.“ Jede Investition wird mit langfristigen Charterverträgen abgesichert – ein Rezept, das in der zyklischen Schifffahrtsbranche selten so konsequent umgesetzt wird.
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