Der Lebensmittelriese Kraft Heinz steht vor der wohl größten Zäsur seiner jüngeren Geschichte. Ein radikaler Schnitt soll das angeschlagene Konglomerat retten – doch kann die Aufspaltung in zwei separate Einheiten wirklich neuen Schwung bringen und den Aktionären den ersehnten Wert verschaffen?
Der Plan für die große Trennung
Hinter den Kulissen reift offenbar ein masterplan: Kraft Heinz will sich in zwei eigenständige Unternehmen aufspalten. Das berichtet das Wall Street Journal unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen. Ein neues Unternehmen würde das Kerngeschäft mit Lebensmitteln übernehmen und einen Großteil der Kraft-Markenportfolios bündeln. Das zweite Unternehmen würde sich ganz auf Soßen und Gewürze konzentrieren und ikonische Marken wie Heinz Ketchup führen.
Jagd nach Shareholder Value
Dieser strategische Schwenk ist das Ergebnis eines monatelangen Überprüfungsprozesses. Die Führungsetage sucht verzweifelt nach Wegen, um mehr Wert für die Aktionäre zu schöpfen. Das Ziel ist ehrgeizig: Die kombinierte Marktkapitalisierung der beiden neuen Einheiten soll den aktuellen Börsenwert des Konglomerats übertreffen. Der Druck auf das Management ist enorm, nicht zuletzt seitdem Berkshire Hathaway earlier this year aus dem Aufsichtsrat ausgeschieden ist.
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Wie reagiert die Börse?
Die Nachricht vom möglichen Breakup wurde an der Börse zunächst positiv aufgenommen. Der Kurs der Kraft Heinz-Aktie zeigte nach Bekanntwerden der Pläne deutliche Aufwärtsbewegungen. Für viele Anleger scheint die lang ersehnte strategische Neuausrichtung endlich Gestalt anzunehmen. Die Gesellschaft hatte zuvor bereits bestätigt, dass sie unter Hochdruck strategische Alternativen für ihr Portfolio prüft.
Steht der angeschlagenen Kraft Heinz-Aktie also eine Trendwende bevor? Oder handelt es sich bei der angekündigten Spaltung nur um eine Verzweiflungstat eines Unternehmens, das sein Wachstum nicht mehr aus eigener Kraft generieren kann? Die Antwort darauf wird den Kurs in den kommenden Wochen entscheidend prägen.
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