Die Covestro-Aktie steht heute vor einer doppelten Zerreißprobe: Während das Unternehmen mit einer drastisch gesenkten Jahresprognose kämpft, fällt in Brüssel eine wegweisende Entscheidung über die milliardenschwere Übernahme durch den Ölriesen ADNOC. Kann der Chemiekonzern den perfekten Sturm überstehen?
Prognose-Crash belastet Anlegerstimmung
Mitte Juli versetzte Covestro seinen Investoren einen herben Schlag – das Management strich die EBITDA-Prognose für 2025 um bis zu 30% zusammen. Statt der ursprünglich erwarteten 1,0 bis 1,4 Milliarden Euro sollen nun nur noch 700 Millionen bis 1,1 Milliarden Euro fließen.
Dabei schien das Q2-Ergebnis mit 270 Millionen Euro zunächst positiv zu überraschen. Doch der Schein trügt: 43 Millionen Euro davon stammten aus der Auflösung von Bonusrückstellungen – ein rein buchhalterischer Effekt angesichts der düsteren Aussichten.
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EU-Entscheidung als Kurs-Katalysator
Während die schwache Konjunktur den operativen Druck erhöht, steht heute die politische Entscheidung an:
- FSR-Prüfung: Die EU-Kommission untersucht, ob ADNOC durch staatliche Subventionen aus Abu Dhabi unfaire Wettbewerbsvorteile erhält
- Deadline heute: Bis zum 28. Juli muss Brüssel sein Urteil fällen
- Dominoeffekt befürchtet: Eine Blockade könnte den gesamten Übernahmeprozess ins Wanken bringen
Steht die Aktie vor dem Kipp-Punkt?
Mit einem Kurs von rund 60 Euro bewegt sich Covestro nur knapp unter dem 52-Wochen-Hoch von 60,74 Euro – ein bemerkenswerter Widerstand angesichts der negativen Nachrichtenlage. Doch der RSI von 73,7 signalisiert bereits überkaufte Bedingungen.
Die entscheidende Frage: Wird die EU-Entscheidung den langen Übernahmepoker beenden oder neue Unsicherheit schüren? Für Anleger bleibt es ein Hochrisiko-Spiel – mit Potenzial für heftige Kurssprünge in beide Richtungen.
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