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Boeing Aktie: Schicksalsprüfung voraus

Boeing verzeichnet trotz gestiegener Umsätze und hohem Auftragsbestand weitere Verluste. Die Aktie zeigt sich dennoch robust.

Die wichtigsten Punkte im Überblick

  • 22,7 Milliarden Dollar Umsatz bei 612 Millionen Verlust
  • Auftragsbestand erreicht 619 Milliarden Dollar
  • Aktie legt seit April 80 Prozent zu
  • Militärgeschäft als möglicher Hoffnungsträger

Der Luft- und Raumfahrtgigant kann einfach nicht aus den roten Zahlen herauskommen. Trotz deutlich gestiegener Umsätze im zweiten Quartal 2025 meldete der Konzern erneut herbe Verluste – und das bei einer Aktie, die seit April bereits 80 Prozent zugelegt hat. Wie passt das zusammen?

Die Zahlen vom 29. Juli offenbaren das ganze Dilemma: 22,7 Milliarden Dollar Umsatz stehen einem Nettoverlust von 612 Millionen Dollar gegenüber. Immerhin konnte Boeing 150 Verkehrsflugzeuge ausliefern und die 737-Produktion auf 38 Maschinen pro Monat hochfahren. Der Auftragsbestand schwoll auf beeindruckende 619 Milliarden Dollar an – über 5.900 Verkehrsflugzeuge warten auf ihre Fertigstellung.

Rally ohne Fundament?

Seit dem Tief im April schoss die Boeing-Aktie um mehr als 80 Prozent nach oben. Allein in den letzten fünf Handelstagen legte der Titel weitere drei Prozent zu. Diese bemerkenswerte Kursexplosion steht in krassem Gegensatz zu den anhaltenden operativen Problemen des Unternehmens.

Der Verlust je Aktie von 0,92 Dollar im zweiten Quartal ist zwar eine deutliche Verbesserung gegenüber den katastrophalen 2,33 Dollar Verlust im Vorjahresquartal. Doch von Profitabilität ist Boeing noch meilenweit entfernt. CEO Kelly Ortberg spricht von "fundamentalen Veränderungen zur Stärkung von Sicherheit und Qualität" – doch wann schlagen sich diese endlich in schwarzen Zahlen nieder?

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Hoffnung auf Militärgeschäft wächst

Während die zivile Luftfahrt weiterhin Kopfschmerzen bereitet, keimen neue Hoffnungen im Rüstungsbereich auf. Boeing und der schwedische Partner Saab führen Gespräche mit BAE Systems über eine gemeinsame Bewerbung für den Ersatz der britischen Hawk-Schulflugzeuge. Das T-7-Trainingsflugzeug, das beide Unternehmen für die US Air Force entwickeln, könnte auch für die Royal Air Force interessant werden.

In geopolitisch angespannten Zeiten dürfte das Verteidigungsgeschäft weiter an Bedeutung gewinnen. Doch können diese Aufträge die massiven Probleme in der Verkehrsluftfahrt kompensieren?

Die Anleger scheinen trotz der roten Zahlen optimistisch zu bleiben. Ob diese Zuversicht berechtigt ist oder eine gefährliche Fehleinschätzung darstellt, werden die kommenden Quartale zeigen müssen.

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Felix Baarz

Felix Baarz ist Wirtschaftsjournalist mit mehr als 15 Jahren Erfahrung in der Berichterstattung über internationale Finanzmärkte. Als gebürtiger Kölner begann er seine Laufbahn bei einer deutschen Fachpublikation, bevor er für sechs Jahre nach New York zog.

In New York berichtete er direkt aus dem Zentrum der globalen Finanzwelt über Entwicklungen an der Wall Street und wirtschaftspolitische Entscheidungen von internationaler Tragweite. Diese Zeit prägte seine analytische Herangehensweise an komplexe Wirtschaftsthemen.

Heute arbeitet Baarz als freier Journalist für führende deutschsprachige Wirtschafts- und Finanzmedien. Seine Schwerpunkte liegen auf der fundierten Analyse globaler Finanzmärkte und der verständlichen Aufbereitung wirtschaftspolitischer Zusammenhänge. Neben seiner schriftlichen Arbeit moderiert er Fachdiskussionen und nimmt an Expertenrunden teil.

Sein journalistischer Ansatz kombiniert tiefgreifende Recherche mit präziser Analyse, um Lesern Orientierung in einer sich wandelnden Wirtschaftswelt zu bieten.