Während andere Unternehmen teure Übernahmen stemmen, schlägt Thyssenkrupp Nucera zu: Der Elektrolysespezialist aus Dortmund nutzt die Insolvenz des dänischen Konkurrenten Green Hydrogen Systems für einen strategischen Schachzug. Die Akquisition der Hochdruck-Elektrolyse-Technologie könnte dem Wasserstoff-Pionier entscheidende Wettbewerbsvorteile verschaffen.
Der Deal ist clever durchdacht: Thyssenkrupp Nucera übernimmt nicht nur das geistige Eigentum der Dänen, sondern auch ein vollausgestattetes Testzentrum mit funktionsfähigem Prototyp am Standort Skive. Die Technologie ermöglicht Wasserstofferzeugung bei bis zu 35 bar Betriebsdruck – ein enormer Vorteil für industrielle Anwendungen.
Insolvenz als Chance
Green Hydrogen Systems, einst vielversprechender Innovator im Bereich Hochdruck-Elektrolyse, musste am Donnerstag Insolvenz anmelden. Der Sanierungsprozess war gescheitert, die finanzielle Schieflage nicht mehr zu retten. Für Thyssenkrupp Nucera eine Gelegenheit zum Zugriff auf wertvolle Technologie-Assets zu attraktiven Konditionen.
Die Übernahme entspricht exakt der Strategie des Unternehmens: Technologieführerschaft im Elektrolyse-Bereich festigen und das Portfolio an grünen Wasserstofftechnologien gezielt ausbauen. CEO Werner Ponikwar betont die Bedeutung der Hochdruck-Technologie für industrielle Anwendungen, bei denen Wasserstoff meist in verdichteter Form benötigt wird.
Effizienzsprung voraus
Der entscheidende Vorteil liegt in der Kostenoptimierung: Bei der Hochdruck-Elektrolyse entfällt oft der zusätzliche Kompressionsschritt, der normalerweise bei der Wasserstoffproduktion erforderlich ist. Das reduziert nicht nur die Produktionskosten, sondern macht die Technologie auch für Anwendungen wie Pipelineeinspeisung oder Mobilitätsinfrastruktur attraktiver.
Das übernommene Testzentrum eröffnet dem Unternehmen zudem die Möglichkeit, Forschung und Entwicklung deutlich zu beschleunigen. Die Technologie wurde bereits durch umfangreiche Tests validiert und wird die Weiterentwicklung der nächsten Generation alkalischer Wasserelektrolysen antreiben.
Vollzug im Spätsommer
Der Abschluss des Geschäfts ist für den Spätsommer 2025 geplant. Noch stehen die Zustimmung des Insolvenzverwalters, bestimmter Gläubiger und der Behörden aus. Über den Kaufpreis wurde zwar Stillschweigen vereinbart, die Finanzierung erfolgt jedoch vollständig aus liquiden Mitteln des Unternehmens.
CFO Stefan Hahn sieht die Transaktion als ideale Ergänzung zum langfristigen Technologie-Fahrplan. Die kosteneffiziente Technologieentwicklung soll durch höhere Effizienz und Innovationskraft langfristigen Mehrwert schaffen.
Mit über 600 erfolgreich installierten Projekten und einer Gesamtleistung von mehr als 10 Gigawatt verfügt Thyssenkrupp Nucera bereits über eine beeindruckende Erfolgsbilanz. Die Akquisition der dänischen Technologie-Assets könnte dem SDAX-Unternehmen den entscheidenden Vorsprung im boomenden Wasserstoffmarkt verschaffen.
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