Starbucks steht an einem strategischen Wendepunkt. Während der Kaffeeriese in China mit lokaler Konkurrenz und sinkender Kaufkraft kämpft, könnte ein Teilverkauf des China-Geschäfts frisches Kapital und Know-how bringen. Gleichzeitig setzt das Unternehmen auf technologische Innovationen – doch reicht das, um die jüngsten enttäuschenden Verkaufszahlen zu überwinden?
Machtpoker um China-Geschäft
Erstmals bestätigte CEO Brian Niccol offiziell das Interesse von Investoren an einer Beteiligung am China-Geschäft. Mit über 7.750 Filialen ist China der zweitwichtigste Markt für Starbucks – doch der Druck wächst: Lokale Billiganbieter drängen auf den Markt, während Starbucks bereits Preissenkungen vornehmen musste.
Interessant sind die Pläne des Konzerns: Potenzielle Partner könnten helfen, die Filialzahl von aktuell 8.000 auf 20.000 zu verdreifachen. Unter den Interessenten sollen namhafte Finanzinvestoren wie KKR und PAG sein. Ein Deal könnte dringend benötigte Impulse setzen – und die Aktie aus ihrem Abwärtstrend reißen.
Technologie als Rettungsanker?
Parallel testet Starbucks "Green Dot Assist", eine KI-Lösung für Baristas. Das virtuelle Assistenzsystem auf iPads soll Mitarbeitern in Echtzeit helfen – ein cleverer Schachzug angesichts des Fachkräftemangels. Der Pilotlauf in 35 Filialen könnte den Weg für einen breiteren Rollout ebnen.
Doch Technologie allein reicht nicht: Die jüngsten Quartalszahlen zeigten einen Umsatzrückgang in Nordamerika bei stagnierenden Verkäufen in China. Immerhin gelang es dem Unternehmen, sein 100-Millionen-Dollar-Finanzierungsziel für Kaffeebauern vorzeitig zu erreichen – ein Lichtblick in schwierigen Zeiten.
Wende in Sicht?
Die "Return to Starbucks"-Strategie von CEO Niccol zeigt erste Ansätze, doch die Bewährungsprobe steht noch aus. Während Ex-CEO Howard Schultz den Kurs unterstützt, müssen Investoren Geduld beweisen: Der Aktienkurs liegt noch deutlich unter dem 52-Wochen-Hoch.
Die entscheidende Frage: Kann der geplante China-Deal zusammen mit den technologischen Innovationen den erhofften Turnaround einleiten? Die nächsten Quartalszahlen werden hier richtungsweisend sein.