Während sich die US-Konjunktur abkühlt, greift der Metallriese Reliance zu einem drastischen Schritt: Mit einem 400-Millionen-Dollar-Kredit stützt das Unternehmen seine angeschlagene Bilanz. Doch ist diese Notrefinanzierung ein cleverer Schachzug oder ein Zeichen wachsender Schwäche?
Schuldenberg verschieben statt abbauen
Am vergangenen Montag schloss Reliance eine unbesicherte Kreditvereinbarung über 400 Millionen Dollar ab. Das frische Geld dient ausschließlich dazu, fällig gewordene Schuldverschreibungen zu bedienen, die gerade am 15. August zur Rückzahlung anstanden. Ein klassischer Fall von „neue Schulden für alte Schulden“ – die Gesamtverschuldung bleibt gleich, lediglich die Laufzeit verlängert sich bis August 2028.
Für CEO Karla Lewis ist dies strategisches Kalkül: „Diese Refinanzierung unterstützt unsere opportunistische Kapitalallokationsstrategie“, erklärt sie und verweist auf mögliche Akquisitionen, Investitionen in organisches Wachstum sowie Aktienrückkäufe. Doch in der aktuellen Marktphase klingt das nach einem gewagten Spiel.
Zwischenbilanz: Starke Zahlen, schwacher Kurs
Eigentlich müsste Reliance strahlend dastehen. Das zweite Quartal brachte einen EPS von 4,43 Dollar – ein Plus von 17,5 Prozent gegenüber dem Vorquartal. Die operative Marge von 29-31 Prozent bleibt robust, und mit 229 Millionen Dollar operativem Cashflow sprudeln die liquiden Mittel. Die Bilanzkennzahlen lesen sich vorbildlich: Verschuldungsgrad von 0,24, Current Ratio von 3,18.
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Dennoch straft der Markt die Aktie ab. Seit November 2024 hat sie fast 20 Prozent an Wert verloren und kämpft sich knapp oberhalb ihres 52-Wochen-Tiefs bei 239,50 Euro. Der RSI von lächerlichen 1,7 zeigt: Verkäufer dominieren das Geschehen gnadenlos.
Analysten bleiben skeptisch
Wells Fargo nahm Reliance kürzlich mit einem „Equal Weight“-Rating ins Coverage. Das klingt neutral, doch das zugrunde gelegte Bewertungsmodell spricht Bände: 11-faches KGV auf Basis der EBITDA-Schätzung für 2026 – deutlich über dem historischen Durchschnitt von 9,1. In unsicheren Zeiten verlangen Anleger eigentlich Rabatt, nicht Aufschlag.
Die große Frage bleibt: Kann Reliance die frische Liquidität wirklich gewinnbringend einsetzen, oder versucht das Management nur, die unvermeidliche Bereinigung in der Stahlbranche hinauszuzögern? Die nächsten Quartalszahlen werden es zeigen.
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