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Reliance Steel & Aluminum Aktie: Finanzspritze mit Risiken?

Der US-Metallkonzern Reliance Steel & Aluminum hat einen 400-Millionen-Dollar-Kredit zur Schuldenrefinanzierung aufgenommen, trotz stabiler Quartalszahlen und robuster Margen.

Die wichtigsten Punkte im Überblick

  • Unbesicherter Kredit über 400 Millionen Dollar
  • Fällige Schuldverschreibungen werden refinanziert
  • Operative Marge von 29-31 Prozent im Q2
  • Aktienkurs nahe 52-Wochen-Tief bei 239,50 Euro

Während sich die US-Konjunktur abkühlt, greift der Metallriese Reliance zu einem drastischen Schritt: Mit einem 400-Millionen-Dollar-Kredit stützt das Unternehmen seine angeschlagene Bilanz. Doch ist diese Notrefinanzierung ein cleverer Schachzug oder ein Zeichen wachsender Schwäche?

Schuldenberg verschieben statt abbauen

Am vergangenen Montag schloss Reliance eine unbesicherte Kreditvereinbarung über 400 Millionen Dollar ab. Das frische Geld dient ausschließlich dazu, fällig gewordene Schuldverschreibungen zu bedienen, die gerade am 15. August zur Rückzahlung anstanden. Ein klassischer Fall von „neue Schulden für alte Schulden“ – die Gesamtverschuldung bleibt gleich, lediglich die Laufzeit verlängert sich bis August 2028.

Für CEO Karla Lewis ist dies strategisches Kalkül: „Diese Refinanzierung unterstützt unsere opportunistische Kapitalallokationsstrategie“, erklärt sie und verweist auf mögliche Akquisitionen, Investitionen in organisches Wachstum sowie Aktienrückkäufe. Doch in der aktuellen Marktphase klingt das nach einem gewagten Spiel.

Zwischenbilanz: Starke Zahlen, schwacher Kurs

Eigentlich müsste Reliance strahlend dastehen. Das zweite Quartal brachte einen EPS von 4,43 Dollar – ein Plus von 17,5 Prozent gegenüber dem Vorquartal. Die operative Marge von 29-31 Prozent bleibt robust, und mit 229 Millionen Dollar operativem Cashflow sprudeln die liquiden Mittel. Die Bilanzkennzahlen lesen sich vorbildlich: Verschuldungsgrad von 0,24, Current Ratio von 3,18.

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Dennoch straft der Markt die Aktie ab. Seit November 2024 hat sie fast 20 Prozent an Wert verloren und kämpft sich knapp oberhalb ihres 52-Wochen-Tiefs bei 239,50 Euro. Der RSI von lächerlichen 1,7 zeigt: Verkäufer dominieren das Geschehen gnadenlos.

Analysten bleiben skeptisch

Wells Fargo nahm Reliance kürzlich mit einem „Equal Weight“-Rating ins Coverage. Das klingt neutral, doch das zugrunde gelegte Bewertungsmodell spricht Bände: 11-faches KGV auf Basis der EBITDA-Schätzung für 2026 – deutlich über dem historischen Durchschnitt von 9,1. In unsicheren Zeiten verlangen Anleger eigentlich Rabatt, nicht Aufschlag.

Die große Frage bleibt: Kann Reliance die frische Liquidität wirklich gewinnbringend einsetzen, oder versucht das Management nur, die unvermeidliche Bereinigung in der Stahlbranche hinauszuzögern? Die nächsten Quartalszahlen werden es zeigen.

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Felix Baarz

Felix Baarz ist Wirtschaftsjournalist mit mehr als 15 Jahren Erfahrung in der Berichterstattung über internationale Finanzmärkte. Als gebürtiger Kölner begann er seine Laufbahn bei einer deutschen Fachpublikation, bevor er für sechs Jahre nach New York zog.

In New York berichtete er direkt aus dem Zentrum der globalen Finanzwelt über Entwicklungen an der Wall Street und wirtschaftspolitische Entscheidungen von internationaler Tragweite. Diese Zeit prägte seine analytische Herangehensweise an komplexe Wirtschaftsthemen.

Heute arbeitet Baarz als freier Journalist für führende deutschsprachige Wirtschafts- und Finanzmedien. Seine Schwerpunkte liegen auf der fundierten Analyse globaler Finanzmärkte und der verständlichen Aufbereitung wirtschaftspolitischer Zusammenhänge. Neben seiner schriftlichen Arbeit moderiert er Fachdiskussionen und nimmt an Expertenrunden teil.

Sein journalistischer Ansatz kombiniert tiefgreifende Recherche mit präziser Analyse, um Lesern Orientierung in einer sich wandelnden Wirtschaftswelt zu bieten.