Die Zahlen könnten kaum besser sein – doch die Reaktion der Börse verblüfft: MTU Aero Engines liefert im zweiten Quartal einen Gewinnsprung von 42% und bestätigt die optimistische Jahresprognose. Trotzdem verliert die Aktie deutlich. Was steckt hinter diesem Rätsel?
Explosives Wachstum trifft auf kalte Börsenrealität
Der Triebwerkshersteller präsentiert eindrucksvolle Kennzahlen:
- Bereinigtes EBIT im Q2: +42% auf 357 Mio. € (vs. 292 Mio. € erwartet)
- Halbjahres-Nettogewinn: +40% auf 479 Mio. €
- Umsatzwachstum: +21% auf 4,1 Mrd. €
Besonders das zivile Instandhaltungsgeschäft legte mit +22% zu, während der OEM-Bereich sogar 27% Wachstum meldete. "Diese Zahlen sollten eigentlich die Kurse beflügeln", kommentiert ein Marktbeobachter. Doch stattdessen:
Der große Widerspruch: Fundament vs. Kursentwicklung
Während die Fundamentaldaten glänzen, zeigt die Aktie seit der Veröffentlichung eine paradoxe Reaktion:
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- Letzte 7 Tage: -6,74%
- Aktueller Kurs: 360 € (-7,4% unter 52-Wochen-Hoch)
Analysten bleiben dennoch bullisch:
- JPMorgan (Overweight, 375 € Ziel): "Konsens deutlich übertroffen"
- Deutsche Bank (Buy, 425 €): "Operative Stärke beeindruckend"
- Kepler (Strong-Buy): Stufung hochgesetzt
Gewinnmitnahmen oder tieferliegende Sorgen?
Der jüngste Rücksetzer könnte mehrere Gründe haben:
- Überhitzung: Die Aktie liegt trotz Korrektur noch 40% über dem 52-Wochen-Tief
- Makroängste: Branchenweite Sorgen vor einer Konjunkturabschwächung
- Liquiditätsabfluss: Kurzfristige Gewinnmitnahmen nach starkem YTD-Plus von 12%
MTU hält an seiner Prognose fest: 8,6-8,8 Mrd. € Umsatz und EBIT-Wachstum im niedrigen bis mittleren 20%-Bereich. Doch die Frage bleibt: Wann erkennt der Markt diesen Wert wieder – oder steckt mehr dahinter?
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