Der US-Gesundheitsversorger Molina Healthcare steckt in der Kostenfalle. Trotz rekordverdächtiger Umsatzzahlen frisst eine explosionsartig steigende Medical Care Ratio die Gewinne auf – und zwingt das Management zu einer drastischen Prognosekorrektur. Gleichzeitig ermittelt eine Anwaltskanzlei wegen möglichen Kapitalmarktbetrugs. Steht der Aktie nach dem Verlust von mehr als der Hälfte ihres Werts die Wende bevor?
Quartalszahlen enttäuschen trotz Umsatzrekord
Am 23. Juli legte Molina Healthcare ernüchternde Zahlen vor: Zwar übertraf der Umsatz von 11,43 Milliarden Dollar deutlich die Erwartungen von 10,94 Milliarden Dollar. Doch der bereinigte Gewinn je Aktie von 5,48 Dollar verfehlte die Konsensschätzung von 5,50 Dollar knapp. Der eigentliche Problemherd liegt jedoch woanders: Die Medical Care Ratio (MCR) kletterte auf bedenkliche 90,4 Prozent. Diese Kennzahl misst, wie viel von den Prämieneinnahmen für medizinische Leistungen ausgegeben wird – je höher, desto schlechter für die Margen.
Besonders alarmierend: Das Marketplace-Segment, das nur 10 Prozent der Prämieneinnahmen ausmacht, verursachte fast die Hälfte des MCR-Anstiegs. Die Kostenexplosion trifft vor allem die Bereiche Verhaltensgesundheit, Pharmazie sowie stationäre und ambulante Leistungen.
Prognose-Absturz schockt Anleger
Die Konsequenz ließ nicht lange auf sich warten: Molina Healthcare senkte die Gewinnprognose für 2025 drastisch von ursprünglich 24,50 Dollar auf „nicht weniger als 19,00 Dollar“ je Aktie. Eine Hausse von 140 Basispunkten bei der erwarteten MCR auf nun 90,2 Prozent für das Gesamtjahr ist der Hauptgrund für diese Korrektur.
Das Management versucht zu beschwichtigen: Man sehe die aktuelle Diskrepanz zwischen Kostenentwicklung und Tariferhöhungen als temporäres Problem an, das durch die Tarifverhandlungen für 2026 gelöst werden könne. Ob die Märkte dieser Einschätzung folgen, bleibt abzuwarten.
Juristische Untersuchungen und Analysten-Skepsis
Die wiederholten Prognose-Senkungen haben rechtliche Konsequenzen: Die Anwaltskanzlei Pomerantz LLP untersucht mögliche Wertpapierbetrugsvorwürfe gegen das Unternehmen und Führungskräfte. Die Kursrutsche um etwa 2,9 Prozent nach der ersten Prognosekorrektur am 7. Juli und um weitere 16,8 Prozent nach der endgültigen Q2-Veröffentlichung am 23. Juli geben den Ermittlern Auftrieb.
Die Analystengemeinschaft zeigt sich ebenfalls skeptisch: Wells Fargo senkte sein Kursziel von 372 auf 216 Dollar, andere Häuser wie Barclays, UBS, Robert W. Baird und JPMorgan zogen nach. Das durchschnittliche Kursziel liegt aktuell bei 242,91 Dollar bei einem „Hold“-Rating – was angesichts des aktuellen Kurses von etwa 151 Euro noch immer deutliches Aufwärtspotential bedeuten würde.
Insider kaufen trotz Turbulenzen
Interessantes Signal: Während Director Ronna E. Romney 700 Aktien verkaufte, stockte COO James Woys sein Investment um 15,54 Prozent mit dem Kauf von 10.000 Aktien auf. Insgesamt überwiegen in den letzten drei Monaten die Käufe seitens des Insidermanagements – ein mögliches Vertrauensvotum in die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens.
Kann Molina Healthcare die Kostenlawine stoppen und das Vertrauen der Anleger zurückgewinnen? Die Antwort wird maßgeblich von den anstehenden Tarifverhandlungen für 2026 abhängen.
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