Der deutsche Airline-Riese hat im zweiten Quartal mit Zahlen überrascht, die deutlich besser ausfielen als erwartet. Der Nettogewinn verdoppelte sich auf über eine Milliarde Euro, während der operative Gewinn um 27 Prozent auf 871 Millionen Euro kletterte. Doch die Börse reagiert verhalten – die Aktie schwankt zwischen leichten Gewinnen und Verlusten.
Das ist durchaus bemerkenswert bei solchen Zahlen. Was steckt dahinter?
Treibstoff wird zum Kostenbremser
Ein wesentlicher Erfolgsfaktor waren die gesunkenen Treibstoffkosten. Mit knapp 1,9 Milliarden Euro gab der Konzern 14 Prozent weniger für Kerosin aus als im Vorjahreszeitraum. Das dämpfte den Anstieg der Gesamtbetriebskosten auf nur fünf Prozent, obwohl Materialkosten um neun Prozent und Personalkosten sogar um zehn Prozent stiegen.
Gleichzeitig boomt das Nordamerika-Geschäft weiter. Hier bot Lufthansa sieben Prozent mehr Plätze an, vor allem US-Kunden buchen nach wie vor kräftig. Ganz anders sieht es im Heimatmarkt aus: Deutsche Passagiere zögern besonders in den günstigeren Buchungsklassen.
Alle Konzern-Airlines flogen schwarze Zahlen ein – von der Stammmarke über Swiss, Austrian und Brussels bis hin zum neuen italienischen Ableger Ita Airways. Auch die Wartungs- und Logistiktöchter liefen profitabel.
Spohr schlägt Alarm wegen Deutschland-Kosten
Doch CEO Carsten Spohr nutzte die Quartalspresentation für deutliche Kritik. "Wir sind an einem Punkt angekommen, an dem wir so nicht mehr weitermachen können", warnte er mit Blick auf die hohen Standortkosten in Deutschland. Besonders die Ticketsteuer und verschiedene Gebühren belasten den Konzern.
Der Chef kündigte bereits an, das geplante Angebotswachstum im vierten Quartal möglicherweise zu reduzieren. Ein Zeichen dafür, dass trotz guter Zahlen Vorsicht angebracht ist.
Expansion bleibt auf der Agenda
Dennoch hält Lufthansa an Wachstumsplänen fest. Nach dem Einstieg bei Ita Airways hält der Konzern weiter Ausschau nach Übernahmezielen. Die geplante Teilprivatisierung der portugiesischen TAP bleibt interessant, während Gespräche um die spanische Air Europa offenbar vor dem Scheitern stehen.
Mit einem Plus von rund 23 Prozent seit Jahresbeginn hat die Aktie bereits einiges vorweggenommen. Die verhaltene Reaktion auf die starken Quartalszahlen zeigt: Der Markt wartet ab, ob der Konzern die optimistische Prognose für das Gesamtjahr auch wirklich einlösen kann.
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