Die Liechtensteinische Landesbank trotzt dem schwierigen Zinsumfeld mit bemerkenswerter Ertragskraft. Während viele Banken unter sinkenden Margen stöhnen, legte die LLB bei Dienstleistungen und Handel kräftig zu. Doch warum bleibt das Konzernergebnis dann nahezu stagniert?
Die Antwort liegt in der strategischen Zwickmühle: Einerseits treibt die Integration der übernommenen ZKB Österreich die Erträge im Kommissionsgeschäft, andererseits belasten die Kosten dieser Expansion und das rückläufige Zinsgeschäft das Endergebnis.
Dienstleistungsboom kompensiert Zinsschwäche
Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Das Dienstleistungs- und Kommissionsgeschäft schoss um über 23 Prozent nach oben, das Handelsgeschäft legte um mehr als 20 Prozent zu. Dieser Boom kompensierte den Rückgang im Zinsgeschäft um 6,8 Prozent.
Die wichtigsten Halbjahreskennzahlen im Überblick:
– Geschäftsertrag: +10,5% auf 312,8 Mio. CHF
– Konzernergebnis: 91,0 Mio. CHF (+0,9%)
– Kundenvermögen: erstmals über 100 Mrd. CHF
– Netto-Neugeld-Zufluss: 1,4 Mrd. CHF
Integrationskosten drücken auf die Margen
Doch der Erfolg hat seinen Preis. Die Integration der ZKB Österreich treibt den Geschäftsaufwand auf 204,6 Millionen Franken und sorgt für einen erhöhten Personalbestand. Die Cost-Income-Ratio von 65,7 Prozent bleibt zwar im Zielkorridor, zeigt aber den Spagat zwischen Wachstum und Profitabilität.
Kann die LLB diesen Balanceakt langfristig durchhalten? Die Bankführung unter Interims-CEO Christoph Reich bestätigt zwar den Ausblick für das Gesamtjahr, erwartet aber ein Konzernergebnis unter Vorjahresniveau.
Markt bleibt skeptisch trotz Rekordvermögen
Die Anleger honorieren die soliden operativen Daten bisher nur zögerlich. Die Aktie notiert aktuell bei 90,00 Euro und damit rund 6 Prozent unter ihrem 52-Wochen-Hoch von 96 Euro.
Die fundamentalen Stärken sind unübersehbar: Kundenvermögen erreichen erstmals die 100-Milliarden-Marke, das Geschäftsvolumen wächst auf 117,2 Milliarden Franken. Doch der Markt scheint die kurzfristigen Belastungen durch Integration und Zinsumfeld höher zu gewichten als die langfristigen Wachstumsperspektiven.
Die LLB navigiert geschickt durch turbulente Zeiten, aber der vollständige Erfolg der Expansionsstrategie muss sich erst noch im Endergebnis niederschlagen.
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