Die Hongkonger Börse hat vollendete Tatsachen geschaffen: China Evergrande, einst Chinas größter Immobilienentwickler, wurde am Montag endgültig von der Börse genommen. Was als Symbol für Chinas rasanten Immobilienboom galt, ist nun Geschichte – mit dramatischen Folgen für Millionen von Anlegern und Käufern.
Der Absturz ist beispiellos: Von einer Marktkapitalisierung von über 50 Milliarden Dollar im Jahr 2017 blieb zum Zeitpunkt der Streichung nur noch ein Bruchteil von 280 Millionen Dollar übrig. Die Aktie verlor mehr als 99 Prozent ihres Wertes – ein vernichtender Totalverlust für alle, die auf das Unternehmen gesetzt hatten.
Der Anfang vom Ende: 300 Milliarden Dollar Schulden
Bereits im August 2021 begannen die ersten Bauprojekte zu stocken, als Evergrande seine Rechnungen nicht mehr bezahlen konnte. Die aggressive Expansionsstrategie, finanziert durch Kredite von über 300 Milliarden Dollar, wurde dem Konzern zum Verhängnis. Pekings „Drei rote Linien“-Politik, die Entwickler zu weniger Verschuldung zwang, traf Evergrande besonders hart.
Im September 2021 verpasste das Unternehmen erste Zinszahlungen in Höhe von 131 Millionen Dollar. Was folgte, war eine Spirale aus ausgesetztem Handel, Liquidationsverfahren und der Verhaftung von Gründer Hui Ka Yan im September 2023. Im Januar 2024 ordnete ein Hongkonger Gericht schließlich die Liquidation an.
Milliardenschwere Verluste erschüttern den Markt
Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: 476 Milliarden Yuan Verlust in 2021, weitere 105,9 Milliarden Yuan in 2022. Zum Vergleich – 2020, als der Betrieb noch normal lief, erwirtschaftete Evergrande einen Gewinn von 8,1 Milliarden Yuan.
Doch auch 18 Monate nach Beginn des Liquidationsverfahrens zeigt sich das wahre Ausmaß der Katastrophe: Die Liquidatoren haben bisher nur 255 Millionen Dollar aus dem Verkauf von Vermögenswerten erlöst, während Gläubigerforderungen von 45 Milliarden Dollar vorliegen.
Chinas Immobiliensektor im freien Fall
Was als Evergrande-Krise begann, hat sich zu einem branchenweiten Kollaps entwickelt. Der Immobilienmarkt, der einst fast ein Drittel von Chinas Bruttoinlandsprodukt ausmachte, steckt in der tiefsten Krise seit Jahrzehnten. Verkäufe, Preise und Bautätigkeiten sind dramatisch eingebrochen.
Besonders bitter: Millionen chinesischer Familien, die ihre Ersparnisse in unfertige Evergrande-Projekte investiert hatten, stehen vor dem Nichts. Die Behörden vermieden eine direkte Rettung und setzten stattdessen auf staatliche Banken und staatsnahe Entwickler, um den Markt zu stabilisieren.
Die Streichung von der Börse markiert das endgültige Ende von Chinas einstigem Immobilien-Imperium – und ein warnendes Signal für alle, die auf schnelle Gewinne in Chinas Markt gesetzt hatten.
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