Der Ölmarkt steckt in der Zwickmühle: Während sich der Preis für Brent Rohöl oberflächlich stabilisiert, kämpft er mit widersprüchlichen Signalen aus den USA und eskalierenden geopolitischen Risiken. Droht nach der aktuellen Beruhigung die nächste Schockwelle?
Lagerdaten-Schock lässt Anleger zittern
Die jüngsten Daten des American Petroleum Institute (API) haben die Märkte kalt erwischt:
- Nur minimaler Rückgang der US-Rohöllager um 0,577 Mio. Barrel
- Vorwoche: Historischer Aufbau um 19,1 Mio. Barrel
- Offizielle EIA-Daten stehen noch aus
"Der Markt hatte auf ein deutlicheres Nachfrage-Signal gehofft", kommentiert ein Händler die enttäuschenden Zahlen. Der gigantische Lagerbestandsaufbau aus der Vorwoche bleibt damit praktisch unkorrigiert – ein Albtraum für Bullen.
Geopolitisches Pulverfass
Während die Lagerdaten drücken, kommt Bewegung in die geopolitischen Risikofaktoren:
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- Handelskonflikte: Die Mini-Einigung USA-Japan wirkt wie ein Tropfen auf den heißen Stein. Die großen Streits mit EU und China schweben weiter wie ein Damoklesschwert über dem Markt.
- Russland-Sanktionen: Erste spürbare Auswirkungen werden sichtbar. Berichte über abgewiesene Öltanker in Indien deuten auf Lieferengpässe hin – ein potenzieller Preistreiber.
Kann der Ölpreis diese Gegensätze überhaupt auflösen? Die Volatilität der letzten Tage spricht eine klare Sprache: Der Markt ist nervös wie lange nicht.
Fragiles Gleichgewicht
Mit einem RSI von knapp 70 zeigt der Brent-Preis zwar kurzfristig überkauftes Niveau. Doch die fundamentale Lage ist alles andere als beruhigend:
- Jahresperformance: -10,3%
- 17,3% unter dem 52-Wochen-Hoch
- Volatilität bei über 20%
Die aktuelle Konsolidierung um die 68-Dollar-Marke wirkt wie die Ruhe vor dem Sturm. Alles hängt nun an den offiziellen EIA-Daten – und daran, ob die geopolitischen Risiken weiter eskalieren oder sich überraschend entspannen. Eins ist sicher: Langweilig wird es am Ölmarkt so schnell nicht.
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