Ein spektakulärer Verkauf mit über 60 Prozent jährlicher Verzinsung – und trotzdem muss die Beteiligungsgesellschaft ihre Jahresprognose massiv nach unten korrigieren. Blue Cap hat mit dem Exit bei con-pearl einen Coup gelandet, der die gesamte Bilanz auf den Kopf stellt. Doch was bedeutet dieser strategische Schachzug wirklich für die verbleibenden Beteiligungen und die Aktionäre?
Der con-pearl Coup: Ein 15-faches Multiple
Am 13. August 2025 schockte Blue Cap die Märkte mit einer außergewöhnlichen Transaktion: Der Verkauf der 100%-Tochter con-pearl an die Inteplast Group Corporation erzielte einen Gesamterlös im hohen zweistelligen Millionenbereich. Die Kennzahlen lesen sich wie aus dem Lehrbuch für erfolgreiche Private-Equity-Investments:
- Internal Rate of Return (IRR): Über 60 Prozent jährliche Verzinsung
- Multiple auf eingesetztes Kapital: Rund 15x
- Bewertungsaufschlag: Mehr als 10 Prozent über dem NAV vom Dezember 2024
Doch dieser spektakuläre Erfolg hat seinen Preis: con-pearl war mit 71 Millionen Euro Umsatz und einer deutlich zweistelligen EBITDA-Marge das Zugpferd im Portfolio. Ihr Fehlen reißt ein riesiges Loch in die Prognose.
Prognose-Crash: Von 220 auf 140 Millionen Euro
Die Konsequenz des Verkaufs ist eine drastische Neubewertung der gesamten Jahresperspektive. Die ursprüngliche Prognose von 200-220 Millionen Euro Umsatz wurde auf 120-140 Millionen Euro halbiert. Noch gravierender ist der Einbruch bei der erwarteten EBITDA-Marge – von stolzen 10-11 Prozent auf nun nur noch 5-6 Prozent.
Doch hinter diesen nackten Zahlen verbirgt sich eine bemerkenswerte Resilienz. Im fortgeführten Geschäft – also ohne con-pearl – zeigt Blue Cap nämlich erstaunliche Stärke.
Starke Halbjahreszahlen im Kernportfolio
Trotz eines leichten Umsatzrückgangs von 102,3 auf 97,9 Millionen Euro gelang im ersten Halbjahr 2025 das Kunststück, die Profitabilität deutlich zu steigern. Das bereinigte EBITDA kletterte von 7,5 auf 8,9 Millionen Euro, die Marge verbesserte sich von 7,2 auf 8,8 Prozent.
Noch signifikanter: Der Net Asset Value (NAV) pro Aktie stieg von 27 Euro auf 29 Euro – ein klares Signal für die Wertentwicklung der verbleibenden Beteiligungen. Besonders die Segmente Plastics und Adhesives & Coatings (Planatol) trugen positiv bei.
Analysten vertrauen weiterhin
Trotz der massiven Prognoseanpassung zeigt sich die Warburg Research unbeirrt. Die Analysehaus bestätigte am 21. August das „Buy“-Rating mit einem Kursziel von 32,00 Euro. Das deutet auf ein erhebliches Aufwärtspotenzial vom aktuellen Kursniveau von 19,30 Euro hin – die Aktie notiert damit mit einer satten NAV-Diskont von über 30 Prozent.
Die entscheidende Frage lautet: Kann Blue Cap den con-pearl-Erlös nutzen, um neue Perlen im Mittelstand zu finden und den Erfolg zu wiederholen? Der Track Record spricht dafür – aber der Druck auf das Management ist enorm gestiegen.
Blue Cap-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Blue Cap-Analyse vom 23. August liefert die Antwort:
Die neusten Blue Cap-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Blue Cap-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 23. August erfahren Sie was jetzt zu tun ist.
Blue Cap: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...