Völlig unbeeindruckt von den jüngsten Spekulationen um dubiose Geschäftspraktiken beim Online-Bezahlabwickler Wirecard in dessen Niederlassung Singapur, ausgelöst von zwei Berichten der Financial Times letzte Woche (wir berichteten ausführlich u.a. hier und hier und hier) zeigen sich die meisten Analysten, so in ihren jüngsten Studien auch die von Barclays, der NordLB, der britischen Großbank HSBC und der Privatbank Hauck & Aufhäuser.
Die Analystenteams aller vier Banken stufen die Aktien weiterhin mit “Kaufen” bzw. “Overweight” ein und bestätigen alle ihre Kursziele über der Marke von 200 Euro.
Hauck & Aufhäuser-Analyst Robin Brass schreibt, dass sich die Compliance-Abteilung bei den Ermittlungen an die Standards eines bestmöglichen Finanzgebahrens gehalten habe. Und er verweist darauf, dass sich im Falle einer tatsächlichen Feststellung nur zeigen würde, dass die internen Prüfmechanismen funktionieren. Deshalb bestätigt er auch sein Kursziel von 220 Euro.
Barclays-Analyst Gerardus Vos verweist in seiner jüngsten Studie auf die starke Marktposition von Wirecard sowie die guten Fundamentaldaten und nimmt keine Stellung zu den Vorwürfen. Sein Kursziel belässt er auf 200 Euro.
Bei der HSBC ist Analyst Antonin Baudry der Meinung, dass die Anschuldigungen der Financial Times, die Wirecard vehement dementiert hat, nichts an seiner fundamentalen Einschätzung ändern, in der er mit seiner Prognose für 2020 deutlich über dem Umsatzziel des Konzerns liegt. Deshalb bleibt er bei seinem Kursziel von 240 Euro.
Und auch Wolfgang Donie von der NordLB verweist auf das Dementi von Wirecard und hält dieses für glaubwürdig. Seiner Meinung nach sind auch diesmal, wie zuletzt 2016, wieder finanzielle Interessen, z.B. von Short-Spekulanten, der Auslöser. Deshalb geht er davon aus, dass sich der Aktienkurs auch schnell wieder erholt und bestätigt deshalb sein Kursziel von 225 Euro.
Kursziele zwischen 200 und 240 Euro: Nachdem sich Wirecard-Aktien bereits gestern mit knapp 14% auf 123,40 Euro wieder deutlich vom Kurssturz letzten Freitag erholen konnten, gehen die vier genannten Experten von einem Kurspotenzial zwischen 62 und 95 Prozent aus.
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