Die Datenflut der KI-Ära spült Western Digital immer höher – doch wie lange trägt der Hype? Während Analysten ihre Kursziele massiv nach oben schrauben, warnt Morningstar vor einer drastischen Überbewertung. Steht der Speicherspezialist vor dem nächsten großen Sprung oder vor einer gefährlichen Blase?
KI und Cloud treiben die Nachfrage
Der Auslöser für den jüngsten Optimismus ist handfest: Western Digital hat sein Testlabor in Minnesota massiv ausgebaut, speziell für die Entwicklung hochkapazitiver Festplatten für KI- und Cloud-Anwendungen. Die 25.600 Quadratmeter große Einrichtung soll die Qualifizierungszeiten für die nächste Generation von Speicherlösungen drastisch verkürzen – ein klarer Schachzug im Wettrennen um die wachsenden Datenberge der KI-Ära.
Analysten im Preisziel-Rausch
Die Reaktion der Finanzwelt ließ nicht lange auf sich: Wells Fargo katapultierte sein Kursziel von 95 auf 150 Dollar, Citigroup zog von 110 auf 135 Dollar nach. Als Treiber nennen die Analysten die unerwartet starke Nachfrage nach bestimmten Festplatten und verbesserte Margenerwartungen. Allein am Montag sprang die Aktie um 2,8 Prozent – ein klares Zeichen, dass die Marktteilnehmer diese Einschätzung teilen.
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Die dunkle Seite der Medaille
Doch nicht alle sind so euphorisch. Morningstar stufte Western Digital erst vor einer Woche als „1-Stern-Aktie“ ein und warnte vor einer 60-prozentigen Überbewertung. Zum damaligen Zeitpunkt lag der faire Wert nach deren Berechnung bei nur 82 Dollar. Zuvor hatte die Aktie bereits mit Volatilität zu kämpfen – allein im vergangenen Jahr verzeichnete sie 22 Bewegungen von mehr als 5 Prozent.
Kann Western Digital die hohen Erwartungen erfüllen, oder steht die Aktie nach der beeindruckenden Jahresperformance von über 90 Prozent vor einer Korrektur? Die Antwort könnte davon abhängen, ob die KI-getriebene Nachfrage nach Speicherlösungen tatsächlich das explosive Wachstum rechtfertigt, das der Markt jetzt vorwegnimmt.
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