Die Spannung an den internationalen Finanzmärkten steigt dramatisch an. Während US-Präsident Donald Trump am Wochenende mit neuen Zolldrohungen gegen die EU und Mexiko schockte, zeigen sich die Investoren zunehmend nervös. Doch was steckt wirklich hinter dieser neuen Eskalation – und wie reagieren die Märkte weltweit?
Trumps Zolloffensive erschüttert globale Handelsbeziehungen
Der US-Präsident kündigte am Samstag überraschend 30-prozentige Zölle auf die meisten Importe aus der Europäischen Union und Mexiko ab dem 1. August an. Diese Drohung traf die Märkte zu einem ohnehin angespannten Zeitpunkt, da die Verhandlungen mit beiden Handelspartnern noch andauern. Die EU reagierte prompt und verlängerte die Aussetzung von Vergeltungsmaßnahmen bis Anfang August, während Deutschlands Finanzminister bereits mit "entschlossenen Maßnahmen" drohte.
Der Euro geriet unter Druck und fiel zeitweise auf ein Drei-Wochen-Tief, konnte sich aber später wieder stabilisieren. Gegenüber dem US-Dollar notierte die Gemeinschaftswährung zuletzt 0,1 Prozent schwächer bei 1,168 Dollar. Der mexikanische Peso verlor 0,3 Prozent zum Dollar, während Mexikos Präsidentin Claudia Sheinbaum zuversichtlich blieb, eine Handelseinigung vor der August-Frist zu erreichen.
Internationale Börsen zeigen gemischte Reaktionen
Die Weltbörsen reagierten unterschiedlich auf die neuen Handelsspannungen. Der breit gefasste MSCI-Weltindex gab 0,1 Prozent nach, während der europäische STOXX 600 um 0,4 Prozent fiel. Eine bemerkenswerte Ausnahme bildete der britische FTSE 100, der gegen den Trend 0,4 Prozent zulegte.
US-Futures deuteten auf einen schwächeren Start an der Wall Street hin, wobei S&P 500- und Nasdaq-Futures jeweils 0,3 Prozent nachgaben. Die Einschätzung von Marktexperten bleibt allerdings gespalten: Während einige vor weiteren Verwerfungen warnen, sprechen andere vom "TACO-Trade" (Trump Always Chickens Out), der größere Marktbewegungen verhindere.
Kryptowährungen profitieren von Unsicherheit
Während traditionelle Märkte unter Druck stehen, erlebten Kryptowährungen einen bemerkenswerten Aufschwung. Bitcoin durchbrach erstmals die 120.000-Dollar-Marke und erreichte ein neues Allzeithoch bei 123.153 Dollar. Diese Rallye spiegelt die Erwartungen der Anleger wider, dass die Trump-Administration kryptofreundliche Reformen vorantreiben wird.
Der Erfolg der Trump-eigenen Meme-Coin $TRUMP zeigt jedoch auch die Schattenseiten des Krypto-Booms auf. Nach einem Höchststand von 75,35 Dollar im April stürzte der Token auf unter 10 Dollar ab und hinterließ zahlreiche Anleger mit hohen Verlusten. Die außergewöhnlich schnelle Listung der Coin auf großen Kryptobörsen – im Durchschnitt nur vier Tage statt der üblichen 129 Tage – wirft Fragen über die Überprüfungsverfahren auf.
Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei FTSE 100?
Notenbanken zwischen Inflationssorgen und Wachstumszwang
Die Handelsspannungen verschärfen die Herausforderungen für die Zentralbanken weltweit. Während die Federal Reserve unter Jerome Powell besonnen agiert, erhöht Trump den politischen Druck für aggressive Zinssenkungen. Am Wochenende drohte ein Berater des Weißen Hauses sogar mit Powells Entlassung wegen Kostenüberschreitungen bei Renovierungsarbeiten.
In anderen Regionen zeigen sich unterschiedliche geldpolitische Tendenzen. Indiens Zentralbank kann aufgrund der niedrigen Inflation von 2,1 Prozent – dem niedrigsten Stand seit über sechs Jahren – auf weitere Zinssenkungen hoffen. Malaysias Notenbank senkte bereits die Zinsen um 25 Basispunkte, während die Bank of Korea bei 2,5 Prozent verharrte.
Rohstoffmärkte im Aufwind
Die geopolitischen Spannungen befeuerten auch die Rohstoffpreise. Gold legte 0,5 Prozent auf 3.371 Dollar je Unze zu und festigte seinen Status als sicherer Hafen. Noch dramatischer entwickelten sich die Ölpreise: Brent-Rohöl sprang um über 1,4 Prozent auf 71,40 Dollar, während US-Crude bei 69,48 Dollar notierte.
Treiber dieser Entwicklung waren Spekulationen über mögliche härteren Sanktionen gegen Russland, die Trump noch am Montag verkünden könnte. Ein Gesetzesentwurf im Kongress droht bereits mit 500-prozentigen Zöllen auf Länder, die russisches Öl kaufen.
Ausblick: Nervöse Märkte vor wichtigen Daten
Die kommenden Tage werden entscheidend für die weitere Marktentwicklung. Am Dienstag stehen die US-Inflationsdaten für Juni an, die erste Anzeichen für die tarifbedingten Preiseffekte zeigen könnten. Gleichzeitig beginnt die Berichtssaison mit den großen Banken.
Die Anleger bleiben trotz der "TACO-Theorie" wachsam. Deutsche Staatsanleihen profitierten bereits von der Unsicherheit, wobei die Renditen kurzzeitig auf den höchsten Stand seit April stiegen. Ob sich die Märkte weiter an Trumps Drohgebärden gewöhnen oder eine echte Eskalation bevorsteht, wird sich in den kommenden Wochen zeigen.
FTSE 100: Kaufen oder verkaufen?! Neue FTSE 100-Analyse vom 14. Juli liefert die Antwort:
Die neusten FTSE 100-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für FTSE 100-Investoren. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 14. Juli erfahren Sie was jetzt zu tun ist.
FTSE 100: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...