Definition: Was bedeutet Inflation?
Inflation im Allgemeinen beschreibt die Verminderung des Geldwertes oder die Steigerung des allgemeinen Preisniveaus in einer Volkswirtschaft. Auslöser für Inflation sind u.a. steigende Verbraucherpreise oder eine Erhöhung der im Umlauf befindlichen Geldmenge, was im Ergebnis zu einer Geldentwertung führt.
In Abhängigkeit von der Geschwindigkeit, mit der sich die Inflation entwickelt (Höhe der Inflation) kann man folgende Inflations-Arten unterscheiden:
- Schleichende Inflation
- Trabende Inflation
- Galoppierende Inflation
- Hyperinflation
Abgrenzung: Wann spricht man von Hyperinflation?
Wenn sich das Preisniveau sehr schnell erhöht und die monatliche Inflationsrate mehr als 50 Prozent übersteigt, dann spricht man von Hyperinflation. Der Hyperinflation geht meist eine galoppierenden Inflation voraus, bei der die monatliche Inflationsrate mit 20 bis max. 50 Prozent rasant (galoppierend) ansteigt. Bereits die galoppierende Inflation signalisiert häufig eine Krisensituation, die fast ausschließlich durch extrem gestiegene Staatsausgaben, verbunden mit einem extremen Anstieg der Geldmenge, entsteht.
Da sich bei einer Hyperinflation jährliche Inflationsraten im fünfstelligen Prozentbereich entwickeln können, wird sie schnell unkontrollierbar und kann meist nur noch mit einer Währungsreform beseitigt werden.
Was sind die Ursachen für eine Hyperinflation?
Eine Hyperinflation gab es in Deutschland zuletzt in den Zwanzigerjahren des letzten Jahrhunderts. Mögliche Auslöser für eine Hyperinflation sind politische Krisen, Kriege oder größeren Umwälzungen in einem Land. Dadurch erhöhen sich die Ausgabe sprunghaft (z.B. Kriegskosten), Regierungen reagieren darauf mit einer massiven Erhöhung der Geldmenge. Diesem Anstieg der gedruckten Geldmenge steht aber kein entsprechender Anstieg bei den produzierten Wirtschaftsgütern gegenüber, weshalb sich das Preisniveau erhöht, was im Ergebnis zur Geldentwertung führt.
Welche Folgen kann Hyperinflation haben?
Bei einer Hyperinflation fließt immer mehr Geld in den Wirtschaftskreislauf, dem aber nur (vergleichsweise) wenige verfügbare Wirtschaftsgüter gegenüberstehen. Dem starken Anstieg der Nachfrage kann das Angebot nicht folgen bzw. es sinkt sogar. Das bedeutet ständig steigende Preise und einen massiven Kaufkraftverlust. Es kommt zu Hamsterkäufen, da das Geld oft innerhalb weniger Tage bzw. sogar Stunden weiter stark an Wert verliert.
Sinkende Reallöhne, Produzenten, die kaum noch Waren und Güter herstellen und eine dadurch ausgelöste Verarmung von großen Teilen der Bevölkerung führen häufig zum wirtschaftlichen Zusammenbruch der Volkswirtschaft.
Die Hyperinflation kann nur durch drastische Maßnahmen wie eine komplette Abschaffung der alten Währung durch eine Währungsreform oder den Tausch der alten Währung gegen eine neue mit einem sehr hohen Umtauschfaktor beendet werden.
Was Hyperinflation für den Kapitalmarkt bedeutet
Die Hyperinflation sorgt in der Regel auch am Kapitalmarkt für massive Verluste bei vielen anderen Finanzanlagen, die in der Inflationswährung gehandelt werden (Aktien, Anleihen). Neben den inflationsbedingt rein rechnerischen Kursverlusten sorgen auch noch massive Verkaufswellen für kräftige Abschläge, da Anleger versuchen werden, sich schnellstmöglich von ihren Beständen zu trennen (Vertrauensverlust).
Durch den massiven Währungsverfall während einer Hyperinflation flüchten Anleger deshalb in vermeintlich sichere Währungen (Kapitalflucht in starke Währungen). Das wiederum versucht der Staat häufig durch entsprechende Devisenbeschränkungen zu verhindern, da die Verkäufe der heimischen Währung gegen Fremdwährung einen Preisverfall und den Vertrauensverlust zusätzlich beschleunigen.
Gesucht werden in einer Hyperinflation außerdem vermeintlich sichere Sachwerte, beispielsweise physische Edelmetalle (Gold, Silber), bestimmte (inflationsgebundene) Anleihen oder ausgewählte Immobilien.
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Bildquelle: Pixabay