Walmart kämpft mit einem überraschenden Dilemma: Während der Einzelhandelsriese im Online-Handel Rekordzuwächse vermeldet, zeigt die Aktie seit Wochen Schwäche. Trotz eines fulminanten Gewinnanstiegs im letzten Geschäftsjahr und eines 22-prozentigen E-Commerce-Wachstums im aktuellen Quartal scheinen Investoren skeptisch. Was bremst den eigentlich stark aufgestellten Konzern?
Solide Zahlen, aber schwache Börsenperformance
Im abgelaufenen Geschäftsjahr konnte Walmart durchaus überzeugen:
- Der Umsatz stieg um 5% auf 681 Milliarden Dollar
- Der Nettogewinn legte sogar um 25% auf 19,4 Milliarden Dollar zu
- Die operative Marge verbesserte sich auf 2,85%
Doch diese soliden Ergebnisse spiegeln sich nicht im Aktienkurs wider. Seit dem Jahreshoch im Februar hat der Titel bereits fast 15% an Wert verloren. Analysten vermuten, dass die hohen Erwartungen der Märkte noch nicht erfüllt wurden – trotz der beeindruckenden Zahlen.
E-Commerce als Wachstumstreiber
Besonders stark entwickelt sich der Online-Handel des Konzerns:
- Globaler E-Commerce-Umsatz: +22% im Q1 2026
- US-Onlineverkäufe: +21%
- Internationaler E-Commerce: +20%
- Sam’s Club Online-Verkäufe: +27%
"Diese Zahlen zeigen, dass Walmart die digitale Transformation erfolgreich meistert", kommentiert ein Marktbeobachter. "Doch offenbar fürchten Anleger, dass die hohen Investitionen in die Online-Infrastruktur die Margen weiter belasten könnten."
Aktionäre billigen Strategie
Bei der jüngsten Hauptversammlung signalisierten die Aktionäre mit überwältigender Mehrheit Zustimmung zum eingeschlagenen Kurs. Neben der Bestätigung der Wirtschaftsprüfer und der Vorstandsvergütungen wurde auch der neue Aktienoptionsplan abgesegnet.
Dennoch bleibt die Aktie unter Druck. Mit einem KGV von über 40 wird Walmart nicht gerade günstig bewertet. Die Frage ist: Können die anhaltenden Investitionen in den E-Commerce und die internationale Expansion die hohen Erwartungen langfristig erfüllen – oder steht dem Titel eine längere Konsolidierungsphase bevor?