Der Pharmazie-Riese Walgreens Boots Alliance hat die Börse verlassen. Nach Abschluss der Übernahme durch die Private-Equity-Gesellschaft Sycamore Partners ist das Unternehmen seit Ende August nicht mehr öffentlich handelbar. Die rund 10 Milliarden Dollar schwere Transaktion bringt gleichzeitig einen Führungswechsel mit sich: Retail-Veteran Mike Motz übernimmt sofort den CEO-Posten.
Zerschlagung in fünf eigenständige Firmen
Die Aktionäre erhielten 11,45 Dollar je Aktie in bar, mit der Aussicht auf weitere bis zu 3 Dollar pro Titel aus der Verwertung von Gesundheitsdienstleistungen wie VillageMD.
Unter der neuen Eigentümerschaft wird das ehemalige Walgreens Boots Alliance-Imperium aufgespalten und als fünf separate Unternehmen weitergeführt:
• Walgreens (Kerngeschäft)
• The Boots Group (internationale Standorte)
• Shields Health Solutions
• CareCentrix
• VillageMD
Diese strategische Trennung soll jeder Sparte erlauben, sich auf ihre spezifischen Märkte zu konzentrieren.
Neue Führung nach gescheiterter Gesundheitsstrategie
Mit Vollzug der Übernahme am 28. August installierte Sycamore eine neue Führungsriege. Mike Motz, der zuvor Staples U.S. Retail leitete und Präsident der kanadischen Apothekenkette Shoppers Drug Mart war, löst Tim Wentworth als CEO ab. Wentworth wechselt in den Verwaltungsrat. John Lederer, langjähriger Sycamore-Berater und ehemaliger Walgreens-Direktor, wird neuer Executive Chairman.
Der Gang in private Hände folgt auf Jahre finanzieller Turbulenzen. Schwindende Apothekenmargen, rückläufige Einzelhandelsumsätze und die gescheiterte Expansion in Gesundheitsdienste setzten dem Konzern zu. Milliardenschwere Investitionen in VillageMD-Kliniken erwiesen sich als Verlustgeschäft – zahlreiche Standorte mussten wieder geschlossen werden.
Was kommt nach dem Börsenabschied?
Ohne die Zwänge des Kapitalmarkts und dessen vierteljährliche Berichtspflicht können sich die fünf neuen Firmen auf langfristige Umbaupläne konzentrieren. Aktionäre müssen künftig auf Quartalszahlen und Analysteneinschätzungen verzichten.
Erste positive Signale gibt es bereits: Cignas Gesundheitssparte Evernorth investiert 3,5 Milliarden Dollar in Shields Health Solutions, das aus Walgreens herausgelöste Spezialapotheken-Geschäft. Ein Zeichen dafür, dass die Aufspaltungsstrategie bereits Interesse weckt.
Der Erfolg des einstigen Pharma-Giganten wird sich künftig nicht mehr am Aktienkurs messen lassen, sondern an der eigenständigen Performance seiner fünf Nachfolgeunternehmen.
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