Die Zahlen sind ernüchternd, die Aktie aber springt nach oben. Wacker Chemie rutschte im zweiten Quartal tief in die roten Zahlen – und trotzdem feierte der Titel am Donnerstag ein kleines Comeback mit einem Kurssprung von knapp fünf Prozent auf 69,50 Euro. Ein paradoxer Moment, der zeigt: Manchmal sind schlechte Nachrichten bereits so eingepreist, dass selbst Verluste keine Überraschung mehr darstellen.
Die harten Fakten sprechen eine klare Sprache. Der Spezialchemiekonzern verbuchte beim EBIT einen Verlust von 11 Millionen Euro – ein drastischer Absturz nach dem Gewinn von 38 Millionen Euro im Vorjharesquartal. Die EBIT-Marge trudelte von plus 2,6 Prozent ins Minus und landete bei minus 0,8 Prozent. Unter dem Strich stand ein Fehlbetrag von 19 Millionen Euro, was einem Verlust von 0,49 Euro je Aktie entspricht.
Keine Erholung in Sicht
CEO Christian Hartel machte deutlich, wo das Problem liegt: "Die Nachfrage im zweiten Quartal sei nach einem guten Start schwach gewesen. Bislang zeichnet sich keine Erholung ab." Eine Einschätzung, die bereits im Juli zur Senkung der Jahresziele führte – gemeinsam mit anderen Branchenschwergewichten wie Covestro und BASF.
Doch warum reagierte die Börse dann positiv? Die Analysten geben die Antwort: Oliver Schwarz von Warburg Research und Geoff Haire von UBS sehen in den Geschäftszahlen "keine Überraschungen". Offenbar waren die schwachen Ergebnisse bereits so weit antizipiert, dass selbst rote Zahlen den Kurs nicht weiter belasten konnten.
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Gegenstrategie nimmt Konturen an
Wacker will dem Abwärtstrend nicht tatenlos zusehen. Das Unternehmen setzt auf eine dreifache Gegenstrategie: Intensivierung des Vertriebs, verstärkte Innovationen und eine konsequente Kostensenkung durch bessere Anlagenauslastung. Zudem sollen die Investitionen zurückgefahren werden.
Ein Faktor, der zusätzlich für Entspannung sorgt: Die Unsicherheit bezüglich der US-Zölle auf europäische Waren ist inzwischen vom Tisch. Das schafft zumindest planbare Verhältnisse für das weitere Geschäftsjahr.
Trotz des Kursanstiegs bleibt die Aktie 2025 im Minus, während der MDAX bereits über 20 Prozent zulegen konnte. Der Chemiesektor kämpft weiterhin mit strukturellen Herausforderungen – und Wacker mittendrin.
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