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Volkswagen Aktie: Vertrauenskrise eskaliert

Volkswagen bestätigt den Abbau von 35.000 Stellen bis 2030, während das Vertrauen der Belegschaft in den Vorstand auf nur noch 16 Prozent sinkt. Die Aktie reagiert dennoch positiv auf den Sparkurs.

Die wichtigsten Punkte im Überblick

  • Stellenabbau von 35.000 Jobs bis 2030
  • Vertrauen der Belegschaft sinkt auf 16 Prozent
  • Produktion in Dresden wird Ende 2025 beendet
  • Aktienkurs steigt trotz negativer Nachrichten

Volkswagen streicht 35.000 Jobs, schließt Produktionsstandorte und kämpft mit einer historischen Vertrauenskrise: Nur noch 16 Prozent der Belegschaft glauben, dass dem Vorstand Beschäftigungssicherung wichtig ist. 2021 waren es noch 40 Prozent. Während CEO Oliver Blume den Sparkurs als alternativlos verteidigt, steigt die Aktie am Freitag dennoch über 106 Euro.

Die Kernfakten:

  • Abbau von 35.000 Stellen bis 2030 bestätigt
  • Vertrauen in Vorstand fällt von 40% (2021) auf 16% (2024)
  • Produktion in Dresden wird Ende 2025 eingestellt
  • EU prüft Zoll-Ausnahmen für China-Importe
  • Aktie notiert bei 106 Euro (+1,2%)

Sparkurs ohne Rücksicht auf Stimmung

Oliver Blume nutzte die Betriebsversammlung in Wolfsburg, um den Ernst der Lage zu unterstreichen. Die Botschaft: Ohne drastische Einschnitte sei die Zukunft des Konzerns gefährdet. Der CEO fordert eine signifikante Produktivitätssteigerung und hält am vereinbarten Stellenabbau fest.

Die interne Umfrage offenbart dabei ein dramatisches Bild: Weniger als jeder sechste Beschäftigte glaubt noch daran, dass Wirtschaftlichkeit und Arbeitsplatzsicherung für das Management gleichrangige Ziele sind. Dieser Vertrauensverlust von 40 auf 16 Prozent innerhalb weniger Jahre zeigt die Tiefe der Krise zwischen Belegschaft und Führung.

Dresden: Vom Prestige-Standort zum IT-Campus

Die „Gläserne Manufaktur“ in Dresden verliert ihren Status als Produktionsstandort. Nach dem Auslaufen der ID.3-Fertigung Ende 2025 wird das Werk komplett umgewidmet. Gemeinsam mit dem Freistaat Sachsen und der TU Dresden investiert Volkswagen über 50 Millionen Euro in einen „Innovationscampus“ für Software, KI und Robotik.

Für die 230 betroffenen Mitarbeiter sollen sozialverträgliche Lösungen gefunden werden. Die Entscheidung ist Ausdruck einer größeren Strategie: Kostenintensive Kleinserienfertigungen in Deutschland werden beendet, um Effizienz und Marge zu verbessern.

Hoffnung durch Zoll-Verhandlungen

Parallel zu den internen Umstrukturierungen verhandelt Volkswagen mit der EU-Kommission über Ausnahmen bei Antisubventionszöllen. Im Fokus steht der Cupra Tavascan, der von Volkswagen Anhui in China produziert und nach Europa exportiert wird.

Eine mögliche Mindestpreisverpflichtung könnte die Strafzölle ersetzen und die Importkosten senken. Dies würde die Marge im strategisch wichtigen Elektro-Segment stützen – ein Lichtblick in einem ansonsten von Sparzwängen dominierten Umfeld.

Markt bewertet Sparkurs positiv

Trotz der schwelenden Konflikte zeigt sich die Aktie robust. Am Freitag kletterte der Kurs auf rund 106 Euro, was einem Plus von 1,2 Prozent entspricht. Investoren scheinen die harten Einschnitte als notwendigen Schritt zur Wiederherstellung der Wettbewerbsfähigkeit zu werten.

Die nächsten Monate werden zeigen, ob Volkswagen den Spagat zwischen Kostendisziplin und Belegschaftsakzeptanz meistern kann. Die operative Umsetzung der Vereinbarung mit der IG Metall und der Widerstand der Arbeitnehmervertreter bleiben zentrale Risikofaktoren für die weitere Entwicklung.

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Eduard Altmann

Eduard Altmann ist Finanzexperte mit über 25 Jahren Erfahrung an den globalen Finanzmärkten. Als Analyst und Autor beim VNR Verlag für die Deutsche Wirtschaft spezialisiert er sich auf Aktienmärkte, Gold, Silber, Rohstoffe und den Euro.

Altmann ist überzeugter Verfechter des Value-Investing und identifiziert unterbewertete Unternehmen mit hohem Wachstumspotenzial. Sein Börsendienst "Megatrend-Depot" vermittelt praxisnahe Strategien erfolgreicher Value-Investoren. Mit seinem Motto "Manage dein Vermögen selbst" inspiriert er Anleger zur eigenverantwortlichen Vermögensverwaltung.

Seine Analysen basieren auf der fortschrittlichen Gann-Strategie, die präzise Vorhersagen für Rohstoffmärkte ermöglicht. Diese technische Analysemethode kombiniert historische Daten mit Zyklusanalysen und macht seine Marktprognosen besonders treffsicher.

Durch zahlreiche Publikationen und verständliche Erklärungen komplexer Finanzthemen unterstützt Altmann sowohl Einsteiger als auch erfahrene Investoren bei fundierten Anlageentscheidungen. Seine Arbeit verbindet theoretische Expertise mit praktischen Empfehlungen für den strategischen Vermögensaufbau.