Ein strategischer Rückzieher bei Porsche zwingt Volkswagen zur drastischsten Prognosekorrektur des Jahres. Die Luxus-Tochter fährt ihre Elektro-Offensive zurück – und reißt den gesamten Konzern in die Gewinnwarnung. Was bedeutet dieser Schock für Europas Automobilriesen?
Milliarden-Belastung durch Porsches Kehrtwende
Die Hiobsbotschaft traf nach Börsenschluss am Freitag ein: Volkswagen senkt seine operative Umsatzrendite für 2025 von bisher 4-5 Prozent auf nur noch 2-3 Prozent. Noch dramatischer fällt die Anpassung beim Netto-Cashflow aus – statt der erwarteten 1-3 Milliarden Euro rechnet der Konzern jetzt mit null.
Hinter den nackten Zahlen verbirgt sich eine strategische Zäsur:
– Porsche verschiebt die Markteinführung reiner E-Modelle
– Stattdessen setzt die Tochter stärker auf Hybrid- und Verbrenner-Technologien
– Schwächere Nachfrage nach E-Autos und Preisdruck in China erzwingen den Kurswechsel
Die finanziellen Folgen sind verheerend: Allein die Neubewertung bei Porsche belastet das operative Ergebnis mit 5,1 Milliarden Euro.
Software-Krise und Marktturbulenzen
Doch die Probleme sind vielschichtiger. Die Gewinnwarnung trifft Volkswagen in einer ohnehin angespannten Phase:
- Die Software-Tochter Cariad kämpft weiterhin mit erheblichen Entwicklungsproblemen
- Die Kooperation mit US-Elektroautobauer Rivian zeigt Risse
- Berichte deuten auf Verzögerungen bei wichtigen Modelleinführungen hin
Die Entscheidung bei Porsche spiegelt eine breitere Branchenunsicherheit wider und konterkariert die bisher aggressive E-Strategie des Konzerns. Während erst kürzlich noch neue Modelle gelobt wurden, offenbart die Kehrtwende nun die wahren Herausforderungen im Premium-E-Segment.
Stürmischer Wochenstart erwartet
Die Aktie hatte am Freitag bereits an Schwung verloren und schloss 2,4 Prozent niedriger bei 94,98 Euro. Doch der eigentliche Schock kommt erst am Montag: Da die Warnung nach Börsenschluss kam, konnten Anleger nicht reagieren.
Technisch zeigt die Aktie Schwächezeichen – sie hat bereits die 50-Tage-Linie nach unten durchbrochen. Nun dürfte eine Welle negativer Analystenkommentare folgen, die den Druck zusätzlich erhöht.
Alle Augen richten sich nun auf den 30. Oktober, wenn Volkswagen die Q3-Zahlen vorlegt. Anleger erwarten von CEO Oliver Blume klare Antworten: Wie will der Konzern die operativen und strategischen Herausforderungen bei Porsche, Cariad und der Kernmarke meistern? Bis dahin bleibt die Unsicherheit hoch – und die Aktie unter Druck.
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