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Volkswagen Aktie: Trügerische Gelassenheit

Volkswagen verzeichnet ersten Quartalsverlust seit fünf Jahren mit 1,3 Milliarden Euro Minus. US-Importzölle belasten jährlich mit bis zu 5 Milliarden Euro, während die Porsche-Elektrowende weitere 4,7 Milliarden kostet.

Die wichtigsten Punkte im Überblick

  • Erster operativer Quartalsverlust seit fünf Jahren
  • US-Zölle verursachen Milliardenbelastungen jährlich
  • Porsche-Strategiewechsel kostet 4,7 Milliarden Euro
  • Elektrofahrzeug-Verkäufe steigen um 42 Prozent

Der erste Quartalsverlust seit fünf Jahren schockt Anleger: Volkswagen meldet einen operativen Verlust von 1,3 Milliarden Euro für das dritte Quartal 2025. Dramatischer noch: US-Zölle kosten den Konzern bis zu 5 Milliarden Euro jährlich, während die Porsche-Krise weitere Milliarden verschlingt. Steht der Wolfsburger Autoriese vor dem Kollaps oder kann er die Kehrtwende schaffen?

US-Zölle treffen mit voller Wucht

Die verschärften US-Importzölle entwickeln sich zur existenziellen Bedrohung für Volkswagen. CFO Arno Antlitz bezifferte die jährlichen Belastungen auf bis zu 5 Milliarden Euro – davon allein 4 Milliarden Euro direkte Zollkosten. Der Rest entsteht durch Margenverluste bei Gegenmaßnahmen.

Diese Handelsunsicherheiten treffen Volkswagen besonders hart: Während die Auslieferungen in Europa um 9% wuchsen, brachen sie in Nordamerika um 10% ein. Ein dramatisches Beispiel für die regionalen Verwerfungen, die den Konzern zerreißen.

Porsche-Debakel kostet Milliarden

Die Luxustochter Porsche verschärft die Krise zusätzlich. Die im September verkündete Kehrtwende in der Elektrostrategie verursachte Sonderbelastungen von 4,7 Milliarden Euro. Die Folgen sind verheerend:

  • Auslieferungsrückgang: 11% weniger auf nur 198.000 Fahrzeuge
  • Umsatzeinbruch: Auf 23,8 Milliarden Euro
  • Operatives Minus: 0,2 Milliarden Euro Verlust

Paradox: Porsche muss nun länger als geplant Benzinmodelle produzieren – ein strategischer Rückschritt im Elektrozeitalter.

Lichtblick Europa: E-Mobilität boomt

Doch es gibt auch positive Signale. Die Nachfrage nach Elektrofahrzeugen explodierte förmlich: 42% mehr E-Autos in den ersten neun Monaten bedeuteten 718.000 verkaufte Einheiten. In Westeuropa verdoppelte sich Volkswagens Marktanteil bei Elektrofahrzeugen auf über 20%.

Die wichtigsten Zahlen:
– Konzernumsatz: 238,7 Milliarden Euro (+1% in 9 Monaten)
– BEV-Auftragseingang Westeuropa: +64%
– Globale Auslieferungen: 6,6 Millionen Fahrzeuge (+1,2%)

Kampf gegen den Kollaps

Volkswagen reagiert mit drastischen Maßnahmen: Die Gemeinkosten wurden bereits um 1 Milliarde Euro gekappt, bis 2030 sollen 4 Milliarden Euro eingespart werden. Trotz der Verluste hält der Konzern an seiner Jahresprognose fest – eine operative Umsatzrendite von 2,0 bis 3,0% und ein Netto-Cashflow nahe null.

Die Aktie spiegelt die Unsicherheit wider: Nach anfänglichen Gewinnen von 2% drehte sie ins Minus. Bei einem aktuellen Kurs von 90,28 Euro liegt sie fast 18% unter dem Jahreshoch. Kann Volkswagen die Transformation meistern oder wird die Doppelkrise aus Handelskrieg und Strategiewechsel zum Verhängnis?

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Eduard Altmann

Eduard Altmann ist Finanzexperte mit über 25 Jahren Erfahrung an den globalen Finanzmärkten. Als Analyst und Autor beim VNR Verlag für die Deutsche Wirtschaft spezialisiert er sich auf Aktienmärkte, Gold, Silber, Rohstoffe und den Euro.

Altmann ist überzeugter Verfechter des Value-Investing und identifiziert unterbewertete Unternehmen mit hohem Wachstumspotenzial. Sein Börsendienst "Megatrend-Depot" vermittelt praxisnahe Strategien erfolgreicher Value-Investoren. Mit seinem Motto "Manage dein Vermögen selbst" inspiriert er Anleger zur eigenverantwortlichen Vermögensverwaltung.

Seine Analysen basieren auf der fortschrittlichen Gann-Strategie, die präzise Vorhersagen für Rohstoffmärkte ermöglicht. Diese technische Analysemethode kombiniert historische Daten mit Zyklusanalysen und macht seine Marktprognosen besonders treffsicher.

Durch zahlreiche Publikationen und verständliche Erklärungen komplexer Finanzthemen unterstützt Altmann sowohl Einsteiger als auch erfahrene Investoren bei fundierten Anlageentscheidungen. Seine Arbeit verbindet theoretische Expertise mit praktischen Empfehlungen für den strategischen Vermögensaufbau.

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