Volkswagen nutzt die Ruhe vor dem Jahreswechsel für eine deutliche Kurskorrektur im operativen Geschäft. Der Konzern beendet das umstrittene Agenturmodell für Elektroautos und punktet gleichzeitig mit starken Absatzzahlen gegen den US-Rivalen Tesla. Legt diese Kombination aus strategischer Einsicht und relativer Marktstärke den Grundstein für eine Erholung im Jahr 2026?
- Rolle rückwärts: VW beendet Agenturmodell und stärkt Vertragshändler.
- Marktanteile: VW steigert EU-Absatz (+3,5%), Tesla bricht ein (-34%).
- Charttechnik: Aktie hält sich mit 18,61% Plus seit Jahresanfang im Aufwärtstrend.
Das Ende des Agenturmodells
Das wichtigste Signal für Investoren ist die Abkehr vom zentral gesteuerten Vertrieb. Volkswagen hat bestätigt, den Verkauf von Elektroautos an Privatkunden in Europa nicht mehr über das Agenturmodell abzuwickeln, sondern zum klassischen Vertragshändlersystem zurückzukehren. Die Wolfsburger gestehen damit indirekt ein, dass der Versuch, Preise und Kundenkontakt zentral zu kontrollieren, nicht die gewünschten Erfolge lieferte.
Diese Entscheidung stärkt die unternehmerische Freiheit der Händler vor Ort, die nun wieder flexibler auf die Nachfrage reagieren können. Für die Marge des Konzerns könnte dieser Schritt mittelfristig eine Stabilisierung bedeuten, da Lager-Risiken wieder stärker auf den Handel verteilt werden und die operative Komplexität in der Zentrale sinkt.
Punktsieg gegen Tesla
Während VW intern umbaut, liefern die aktuellen Marktdaten des europäischen Herstellerverbandes ACEA externe Argumente für die Aktie. Die Zahlen für November belegen eine massive Verschiebung der Kräfteverhältnisse: Während Tesla einen Einbruch der Neuzulassungen um rund 34 Prozent verkraften musste, legte der Volkswagen-Konzern um 3,5 Prozent zu.
Trotz anhaltender Diskussionen um Software und Sparmaßnahmen verteidigt die Kernmarke ihre Position im Heimatmarkt nicht nur, sondern baut sie gegen den schwächelnden US-Pionier aus. Dieser Trend bei den Elektroautos (BEV) deutet darauf hin, dass die operative Talsohle bei der Nachfrage durchschritten sein könnte.
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Technische Lage zum Fest
An der Börse spiegelt sich die gemischte Nachrichtenlage in einer Konsolidierung wider. Die Aktie verabschiedete sich am Dienstag bei 103,45 Euro in die Weihnachtspause. Zwar notiert das Papier damit rund 6 Prozent unter dem 52-Wochen-Hoch vom März, der langfristige Trend bleibt jedoch intakt. Der Kurs hält sich stabil über dem 200-Tage-Durchschnitt, der aktuell bei 95,51 Euro verläuft und als wichtige Unterstützung dient.
Auffällig ist die kurzfristige Markttechnik: Mit einem RSI (Relative Strength Index) von 27,8 ist der Titel in den überverkauften Bereich gerutscht. Dies könnte, flankiert von den positiven Absatzzahlen, Raum für eine technische Gegenbewegung zu Jahresbeginn schaffen.
Investoren blicken nun auf die Umsetzung der neuen Vertriebsstrategie im Jahr 2026. Gelingt der reibungslose Übergang zum Händlermodell bei gleichzeitiger Verteidigung der Marktanteile, besitzt die Aktie das Potenzial, die Konsolidierung der letzten Wochen zu beenden und den übergeordneten Aufwärtstrend fortzusetzen.
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