Während die Konkurrenz aus China immer aggressiver wird und Tesla seine Marktführerschaft ausbaut, setzt Volkswagen auf ungewöhnliche Allianzen. Der Wolfsburger Konzern verkündete auf der IAA Mobility in München eine weitreichende Partnerschaft mit dem US-Elektroautobauer Rivian – ausgerechnet bei einem kritischen Schwachpunkt der Branche: der Halbleiterversorgung. Doch kann diese strategische Kooperation wirklich die ambitionierte E-Offensive des Konzerns retten?
Strategische Wende: Wenn Konkurrenten zu Partnern werden
Volkswagen und Rivian gehen einen bemerkenswerten Schritt: Über 50 Halbleiterkategorien wollen die beiden Unternehmen künftig gemeinsam beschaffen. Die Chips sollen in Fahrzeugen beider Hersteller in Europa und Nordamerika zum Einsatz kommen – eine direkte Antwort auf die verheerenden Lieferengpässe der vergangenen Jahre.
Diese Allianz geht weit über eine simple Einkaufsgemeinschaft hinaus. Die Halbleiter basieren auf der gemeinsamen Zonen-Architektur des Joint Ventures beider Konzerne und sollen die Versorgung für zukünftige Fahrzeuggenerationen langfristig absichern. Für Volkswagen ist das ein Befreiungsschlag: Statt sich nur auf etablierte Zulieferer zu verlassen, diversifiziert der Konzern seine Halbleiterversorgung strategisch.
Offensive im Kompaktsegment: ID. Cross als Hoffnungsträger
Parallel präsentierte Volkswagen seine Antwort auf den chinesischen Preisdruck: den ID. Cross. Das elektrische Kompakt-SUV soll ab Sommer 2026 mit einer Reichweite von rund 420 Kilometern für erschwingliche Elektromobilität sorgen.
Die wichtigsten Eckdaten der E-Offensive:
- ID. Cross: Seriennahe Studie auf MEB+-Plattform
- Marktstart: Sommer 2026
- Reichweite: Circa 420 Kilometer
- Strategie: Erschwingliche E-Mobilitätslösung gegen chinesische Konkurrenz
Unterstützt wird diese Strategie durch die neue „Einheitszelle“ von PowerCo, die in bis zu 80 Prozent aller Konzern-Elektrofahrzeuge zum Einsatz kommen und die Kosten deutlich senken soll.
Ernüchternde Realität: E-Golf in der Warteschleife
Doch die ambitionierten Pläne haben einen Haken: Der elektrische Golf verzögert sich aufgrund von Budgetbeschränkungen und stockendem Umbau im Stammwerk Wolfsburg. Auch die geplante Verlagerung der Verbrenner-Golf-Produktion nach Mexiko läuft nicht nach Plan.
Diese Verzögerung verdeutlicht das zentrale Dilemma des Konzerns: Der Spagat zwischen kostspieligen Zukunftsinvestitionen und operativer Effizienz wird immer schwieriger. Die Aktie reagierte zuletzt verhalten und notiert aktuell bei 101,95 Euro.
Wegweisende Kooperation oder verzweifelter Rettungsversuch?
Die Rivian-Partnerschaft könnte sich als Wendepunkt erweisen. Während andere Autobauer noch einzeln gegen die Halbleiterknappheit kämpfen, geht Volkswagen in die strategische Offensive. Die Kombination aus gesicherter Chipversorgung und neuen Kompakt-E-Modellen ab 2026 könnte dem Konzern den nötigen Vorsprung verschaffen.
Entscheidend wird sein, ob Volkswagen die operativen Hürden in der Produktion schnell genug bewältigt. Die Markteinführung der neuen E-Modelle 2026 wird zeigen, ob die heutige Strategie aufgeht – oder ob die Konkurrenz längst davongezogen ist.
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