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Volkswagen Aktie: Radikaler Wandel

Volkswagen startet eigene Batteriezellenfertigung in Salzgitter und senkt parallel die Produktionskosten um 30 Prozent. Die Aktie notiert im überverkauften Bereich.

Die wichtigsten Punkte im Überblick

  • PowerCo nimmt erste eigene Gigafactory in Betrieb
  • Fertigungsausgaben in Kernwerken um 30 Prozent gesenkt
  • Vereinbarungen zum Abbau von 25.000 Stellen getroffen
  • Aktienkurs zeigt technische Überverkauftheit an

Ein Abschied in Dresden, ein Neuanfang in Salzgitter: Volkswagen vollzieht am heutigen Donnerstag einen historischen Wechsel in der Konzernstrategie. Während der Automobilriese alte Strukturen kompromisslos bereinigt und massiv auf die Kostenbremse tritt, läuft zeitgleich die Produktion der eigenen Batteriezelle an. Für Aktionäre verdeutlicht dieser Tag den Spagat zwischen notwendigem Sparzwang und der teuren Wette auf die technologische Unabhängigkeit.

  • Produktionsstart: PowerCo nimmt Gigafactory in Salzgitter in Betrieb.
  • Effizienz: Fabrikkosten in Kernwerken bereits um 30 Prozent gesenkt.
  • Personal: Abbau von 25.000 Stellen vertraglich fixiert.
  • Kursreaktion: Aktie notiert bei 103,30 Euro im überverkauften Bereich.

PowerCo liefert Ergebnisse

Der heutige Produktionsstart der Tochtergesellschaft PowerCo in Salzgitter markiert einen entscheidenden Meilenstein. Erstmals fertigt der Konzern die sogenannte „Einheitszelle“ im eigenen Haus, um sich schrittweise von der Dominanz asiatischer Zulieferer zu lösen. Ziel ist es, langfristig rund 50 Prozent des konzernweiten Bedarfs selbst zu decken. Marktbeobachter werten diesen Schritt als essenziell, um die Margen im Elektrosegment durch Skaleneffekte und kontrollierte Lieferketten nachhaltig zu verbessern. Die ersten Zellen gehen nun in die finalen Fahrzeugtests, bevor im kommenden Jahr der Serieneinsatz in der „Electric Urban Car Family“ geplant ist.

Harter Sparkurs greift

Um diese Milliardeninvestitionen zu stemmen, setzt das Management den Rotstift deutlicher an als bisher angenommen. Die Marke Volkswagen meldet, dass die Fertigungskosten in den Werken Wolfsburg, Emden und Zwickau bereits um durchschnittlich 30 Prozent gesenkt wurden. Auch beim sensiblen Thema Personalabbau schafft der Konzern Fakten: Von den bis 2030 angestrebten 35.000 Stellenstreichungen sind für 25.000 Positionen bereits feste Vereinbarungen, etwa über Altersteilzeit, getroffen.

Die Ernsthaftigkeit der Neuausrichtung zeigt sich symbolisch in Dresden. Nach 24 Jahren endet in der „Gläsernen Manufaktur“ die Fahrzeugproduktion. Die Schließung dieses einstigen Prestige-Standorts unterstreicht den Willen des Vorstands, unrentable Strukturen ohne falsche Sentimentalität zu bereinigen.

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Charttechnik signalisiert Überverkauf

Trotz der strategischen Fortschritte reagiert der Markt bislang zurückhaltend auf die Gemengelage. Die Aktie gibt auf Wochensicht um 3,73 Prozent nach und notiert aktuell bei 103,30 Euro. Damit hat sich das Papier rund 6 Prozent von seinem 52-Wochen-Hoch entfernt.

Ein Blick auf die technischen Indikatoren deutet jedoch auf eine mögliche Übertreibung nach unten hin. Der Relative-Stärke-Index (RSI) liegt mit einem Wert von 27,8 deutlich im überverkauften Bereich, was rein technisch oft einer Gegenbewegung vorausgeht. Anleger scheinen derzeit die langfristigen Chancen der Batteriestrategie noch gegen die kurzfristigen Belastungen des Umbaus abzuwägen.

Entscheidend für die weitere Kursentwicklung wird sein, wie schnell sich die heute gemeldeten Kostensenkungen in den kommenden Quartalsbilanzen niederschlagen. Der Start in Salzgitter liefert den technologischen „Proof of Concept“, doch die operative Rendite muss nun folgen, um das Vertrauen der Investoren nachhaltig zurückzugewinnen.

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Andreas Sommer

Mit über 40 Jahren Erfahrung im Bankwesen und Börsenjournalismus gehöre ich zu den etablierten Analysten im deutschsprachigen Raum. Nach mehr als zehn Jahren als Wertpapierberater bei der Deutschen Bank spezialisierte ich mich seit dem Börsencrash 1987 auf technische Analyse und charttechnische Methoden.

Als ehemaliger Chefredakteur mehrerer Börsenpublikationen entwickelte ich den "Aktienführer Neuer Markt" mit und führe heute einen Börsendienst, der sich auf wachstumsstarke Unternehmen fokussiert. Mein wöchentliches Markt-Barometer analysiert systematisch DAX, Dow Jones, Ölpreis, Währungen und Marktstimmung, um präzise Orientierung zu bieten.

Die Ergebnisse sprechen für sich: Leser meines Börsendienstes erzielten über zwei Jahrzehnte einen durchschnittlichen Depotzuwachs von +576%. Meine rechtzeitigen Warnungen vor dem Crash 2008 halfen vielen Anlegern, Verluste zu minimieren.

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