Oliver Blume steht mit dem Rücken zur Wand. Der Volkswagen-Chef muss eine der schärfsten Gewinnwarnungen der jüngeren Konzerngeschichte verkünden – und die Ursache liegt ausgerechnet bei seiner zweiten Baustelle: Porsche. Die Luxusmarke dreht ihre Elektro-Strategie um 180 Grad und reißt damit den gesamten VW-Konzern in den Abgrund. Kann sich der Wolfsburger Riese von diesem 5-Milliarden-Euro-Debakel noch erholen?
Porsche-Wende kostet Volkswagen 5,1 Milliarden Euro
Die Hiobsbotschaft kam nach Börsenschluss am Freitag: Volkswagen muss seine operative Umsatzrendite für 2025 von ursprünglich 4 bis 5 Prozent auf magere 2 bis 3 Prozent zusammenstreichen. Verantwortlich für das Desaster ist die Konzerntochter Porsche, die ihre ambitionierte Elektrifizierung auf Eis legt.
Die Sportwagenschmiede aus Zuffenhausen kapituliert vor den Marktgegebenheiten:
- Schwächelnde E-Auto-Nachfrage zwingt zur strategischen Kehrtwende
- Chinesische Konkurrenz setzt Porsche unter enormen Preisdruck
- US-Handelszölle verschärfen die ohnehin angespannte Lage
- Luxus-SUV „K1“ wird nun als Verbrenner statt Elektroauto eingeführt
Milliardenabschreibung erschüttert Konzernbilanz
Die finanziellen Folgen treffen Volkswagen mit voller Wucht. Das operative Ergebnis soll um 5,1 Milliarden Euro belastet werden – eine Summe, die selbst für den Autoriesen schmerzhaft ist.
Den Löwenanteil macht eine nicht zahlungswirksame Goodwill-Abschreibung von 3 Milliarden Euro aus. Dazu kommen weitere 2,1 Milliarden Euro durch die gesenkte Porsche-Prognose und gestrichene Fahrzeugprojekte.
Besonders bitter: Der Netto-Cashflow im Automobilbereich schrumpft von geplanten 1 bis 3 Milliarden Euro auf null. Volkswagen läuft buchstäblich das Geld aus.
Blumes Doppelrolle wird zum Verhängnis
Die Gewinnwarnung befeuert eine bereits schwelende Kontroverse um Oliver Blume. Der VW-Chef führt parallel auch Porsche – eine Konstellation, die Betriebsratschefin Daniela Cavallo schon länger kritisiert. Ihre Forderung nach einer klaren Trennung der Rollen gewinnt durch das aktuelle Debakel dramatisch an Gewicht.
Wie soll Blume glaubwürdig die Interessen beider DAX-Unternehmen vertreten, wenn Porsches Strategieschwenk den Mutterkonzern derart hart trifft?
Analysten-Sturmflut voraus
Nach der drastischen Prognosesenkung dürfte eine Welle negativer Analystenkommentare über Volkswagen hereinbrechen. Das Vertrauen in die Management-Fähigkeiten ist schwer erschüttert, die mittelfristigen Perspektiven bleiben nebulös.
Der Quartalsbericht am 30. Oktober wird zur Bewährungsprobe für Blume. Anleger erwarten dann konkrete Antworten, wie der Konzern aus der Krise herausfinden will. Bis dahin bleibt die Aktie wohl unter schwerem Beschuss – ein Ende der Talfahrt ist nicht in Sicht.
Volkswagen-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Volkswagen-Analyse vom 20. September liefert die Antwort:
Die neusten Volkswagen-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Volkswagen-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 20. September erfahren Sie was jetzt zu tun ist.
Volkswagen: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...