Volkswagen zieht in Nordamerika die Notbremse: Der elektrische ID.Buzz wird 2026 nicht mehr importiert. Die Händler sitzen auf 2.600 unverkauften Fahrzeugen – eine rechnerische Reichweite von über 200 Tagen. Was als Imageträger der Elektrifizierung gedacht war, entpuppt sich als Fehlkalkulation. Derweil stabilisiert sich das Europa-Geschäft. Reicht das, um den Schaden zu begrenzen?
Die Fakten zum Import-Stopp
Die Kernpunkte der Entscheidung:
- Kein Modelljahr 2026 des ID.Buzz für USA und Kanada
- Lagerbestand von 2.600 Einheiten muss abgebaut werden
- Wiederaufnahme erst für Modelljahr 2027 geplant
- Nur 4.934 verkaufte Einheiten bis Q3 2025 in den USA
- Startpreis von 61.545 US-Dollar verfehlt Massenmarkt
Die Entscheidung offenbart eine gravierende Fehleinschätzung der Nachfrage. Der Konzern stoppt faktisch den Export aus Hannover, um die übervollen Lager zu räumen. Die EPA-Reichweite von maximal 234 Meilen gilt im US-Vergleich als nicht wettbewerbsfähig. Hinzu kommt: Das Auslaufen der Steuergutschriften für Elektrofahrzeuge hat die ohnehin schwache Nachfrage im Herbst weiter abgewürgt.
Was die Pause kostet
Die finanziellen Folgen sind unmittelbar spürbar. Für ein ganzes Jahr entfallen die Erlöse neuer Modelllieferungen in Nordamerika. Die existierenden 2.600 Einheiten müssen mit hohen Preisnachlässen in den Markt gedrückt werden – das beschädigt die Marge pro Fahrzeug massiv. Der Stopp der Exporte erfordert zudem Anpassungen in der Produktion und Logistik am Stammwerk Hannover.
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Dass ein komplettes Modelljahr übersprungen werden muss, wertet der Markt als deutliches Signal für operative Schwächen in der Produktplanung. Der ID.Buzz war als zentraler Imageträger für die Elektrifizierungsoffensive in Nordamerika positioniert.
Europa liefert Stabilisierung
Während das US-Geschäft stockt, zeigen die Neuzulassungszahlen in der EU vom Dienstagmorgen eine andere Richtung. Im November 2025 stiegen die Zulassungen um 2,1 Prozent. Besonders relevant: Der Absatz von reinen Elektrofahrzeugen zog deutlich an. Volkswagen konnte im Gegensatz zu Tesla Marktanteile im Elektrosegment zurückgewinnen.
Diese Entwicklung verhindert derzeit einen stärkeren Abverkauf des Titels. Die Stabilisierung in Europa kompensiert das US-Debakel zumindest teilweise. Die operative Lücke bleibt dennoch: Wachstumsimpulse aus Übersee fallen nun vorerst aus. Das Management muss bis 2027 beweisen, dass die Pause tatsächlich für eine Produktaufwertung genutzt wird und nicht den Beginn eines schleichenden Rückzugs aus diesem Segment markiert.
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