Deutschlands größter Autokonzern schreibt rote Zahlen – und das in einem Ausmaß, das selbst Pessimisten überrascht. Volkswagen verbuchte im dritten Quartal 2025 einen Milliardenverlust, der die gesamte Branche aufhorchen lässt. Doch während Analysten über die Tragweite der Krise debattieren, zeigt sich ausgerechnet im Elektrogeschäft ein unerwarteter Boom. Kann die E-Offensive den Tanker retten – oder ist es bereits zu spät?
Minus 1,3 Milliarden: Der operative Kollaps
Die Zahlen sind verheerend. Im dritten Quartal erwirtschaftete VW bei Umsätzen von 80,31 Milliarden Euro einen operativen Verlust von 1,3 Milliarden Euro. Noch drastischer fällt das Nettoergebnis aus: Minus 1,072 Milliarden Euro nach Steuern. Ein Jahr zuvor stand hier noch ein Plus von 1,56 Milliarden Euro.
Verantwortlich für den Absturz sind massive Sonderbelastungen:
• 7,5 Milliarden Euro Sondereffekte insgesamt
• 4,7 Milliarden Euro Porsche-Abschreibungen
• 2,1 Milliarden Euro US-Zollbelastungen
• 2,0 Milliarden Euro Porsche-Neuausrichtung
CFO Arno Antlitz räumt ein: „Wir haben ein gemischtes Bild gesehen. Einerseits der Markterfolg unserer Verbrenner und Elektrofahrzeuge. Die Produktoffensive zahlt sich aus. Andererseits ist das Finanzergebnis deutlich schwächer als im Vorjahr.“
Elektro-Boom inmitten der Krise
Während die Bilanz blutet, läuft das E-Geschäft überraschend rund. Die BEV-Auslieferungen schossen in den ersten neun Monaten um 42 Prozent auf 718.000 Einheiten nach oben. In Westeuropa erreicht VW bereits einen BEV-Anteil von 22 Prozent – die Bestellungen legten um 64 Prozent zu.
Bereinigt um die Sondereffekte zeigt sich: Die operative Marge liegt bei soliden 5,4 Prozent. Ein Wert, der unter normalen Umständen als durchaus respektabel gelten würde.
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Doch reicht das aus? Die Wolfsburger stehen vor einem brutalen Umbau.
35.000 Jobs müssen weg
Das „Future Volkswagen“-Programm macht Ernst: Bis 2030 sollen mehr als 35.000 Arbeitsplätze abgebaut werden. Parallel dazu wird die deutsche Produktionskapazität um rund 734.000 Einheiten gekürzt. Eine Kostensenkung im großen Stil – alternativlos, sagt das Management.
Die Halbleiterversorgung, die zwischenzeitlich Produktionsstopps drohte, läuft nach diplomatischen Verhandlungen zwischen den USA und China wieder an. Das verschafft etwas Luft.
Was kommt jetzt?
VW hält an der Jahresprognose fest: Eine operative Marge von 2 bis 3 Prozent bleibt das Ziel. Das Management sieht sogar Chancen auf die obere Hälfte dieser Spanne – vorausgesetzt, die Chip-Lieferungen bleiben stabil.
Die Aktie bewegt sich aktuell bei 98,24 Euro, nachdem sie im März noch bei fast 110 Euro notierte. Der Abstand zum Jahreshoch beträgt über 10 Prozent. Mit einem RSI von 27,8 befindet sich das Papier im überverkauften Bereich – technisch könnte eine Gegenbewegung anstehen.
Die zentrale Frage bleibt: Gelingt die radikale Transformation schnell genug, um die Sonderlasten zu verdauen? Die E-Offensive läuft besser als erwartet. Doch die Zeit drängt.
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