Das hätte niemand erwartet: Fast ein Jahrzehnt nach dem Dieselskandal holt die Vergangenheit Volkswagen mit voller Wucht ein. Der Bundesgerichtshof kippt einen milliardenschweren Vergleich – und das ausgerechnet zu einem Zeitpunkt, an dem der Konzern auch operativ schwächelt. Während die Justiz alte Wunden aufreißt, müssen in zwei wichtigen E-Auto-Werken die Bänder stillstehen. Ein Doppelschlag, der die Frage aufwirft: Verliert VW auf allen Fronten die Kontrolle?
BGH reißt Diesel-Wunden wieder auf
Die Richter des Bundesgerichtshofs haben eine bittere Pille für Volkswagen: Der 2021 auf der Hauptversammlung abgesegnete Vergleich mit Manager-Versicherern ist unwirksam. Die Begründung wiegt schwer – die Aktionäre seien nicht ausreichend über die Tragweite der Einigung informiert worden.
Die dramatischen Folgen auf einen Blick:
– Der Dieselskandal ist trotz Milliardenausgaben rechtlich nicht abgehakt
– Persönliche Haftungsvergleiche mit Ex-Vorständen geraten ins Wanken
– Unkalkulierbare Finanzrisiken bedrohen die Bilanz
– Das Corporate-Governance-Image erleidet erneut Schaden
Was das konkret kostet? Völlig offen. Klar ist nur: Die teuer erkaufte Ruhe ist vorbei.
E-Auto-Krise: Wenn die Zukunft stockt
Doch damit nicht genug. Während die Vergangenheit zurückkehrt, bröckelt auch die Zukunftsstrategie. Ab Montag stehen die Bänder in den sächsischen Werken Zwickau und Dresden still – zunächst für eine Woche. Der Grund: Die Nachfrage nach Elektroautos ist eingebrochen.
Ein bitteres Paradox zeigt das ganze Dilemma: Während für Verbrenner wie Golf und Tiguan Sonderschichten nötig sind, herrscht bei den E-Modellen gähnende Leere. Für die „Gläserne Manufaktur“ in Dresden wird sogar bereits über das komplette Fertigungsende im Dezember verhandelt.
Ein Blick auf die USA verdeutlicht das Problem: Im dritten Quartal sanken die VW-Verkäufe um 6 Prozent. Die milliardenschwere Transformation zur Elektromobilität erweist sich als Milliardenrisiko.
Der perfekte Sturm für Anleger
Selten trafen schlechte Nachrichten einen Konzern so gebündelt. Volkswagen kämpft an zwei kritischen Fronten: Während die Diesel-Altlasten wie ein Damoklesschwert über den Finanzen hängen, stockt das teure Zukunftsprojekt Elektromobilität.
Das Chartsignal passt ins düstere Bild: Die Aktie durchbrach bereits die wichtige 200-Tage-Linie nach unten – ein klassisches Warnsignal für weitere Kursverluste. Mit den Quartalszahlen Ende Oktober wird sich zeigen, ob das Management noch Herr der Lage ist.
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