Stühlerücken in Wolfsburg: Der Automobilriese baut seine Führungsebene radikal um. Konzernchef Oliver Blume zieht die Zügel straffer und besetzt gleich zwei Schlüsselpositionen neu, um die Strategie in turbulenten Zeiten zu schärfen und die „Cash Cow“ des Konzerns zu sichern. Doch bringen diese Personalien die dringend benötigte Wende für den angeschlagenen Autogiganten?
Neue Köpfe für die Krise
Oliver Blume fackelt nicht lange. Mit sofortiger Wirkung übernimmt Ludwig Fazel die Leitung der Konzernstrategie sowie des Generalsekretariats. Diese Personalie ist mehr als nur ein Namenswechsel auf dem Organigramm: Fazel berichtet in seiner neuen Funktion direkt an Blume. Damit sichert sich der CEO den unmittelbaren Zugriff auf die strategische Planung und die Produktstrategie.
Dieser Schritt wird am Markt als klares Zeichen gewertet, dass Blume seine Führungsmannschaft auf maximale Effizienz trimmen will. Angesichts der ernsten Lage der Kernmarke VW und dem immensen Druck, die Entwicklungskosten für E-Autos in China zu halbieren, ist eine enge Verzahnung zwischen Konzernspitze und Strategieabteilung überlebenswichtig.
Die wichtigsten Änderungen im Überblick:
- Strategie-Zentrale: Ludwig Fazel übernimmt ab sofort das Ruder von Stefan Weckbach und untersteht direkt Oliver Blume.
- Finanz-Sparte (VWFS): Anthony Bandmann wird zum 1. Januar 2026 neuer CEO der ertragsstarken Volkswagen Financial Services AG.
- Partnerschaft: Der scheidende VWFS-Chef Dr. Christian Dahlheim wechselt an die Spitze der Pon Holdings, einem engen Partner und Importeur von Volkswagen.
Ruhe an der Personalfront
Neben der Strategie wird auch die wichtige Finanzsparte neu geordnet. Dass mit Anthony Bandmann ein Vertriebsexperte aus den eigenen Reihen aufrückt, sorgt für Kontinuität bei der Volkswagen Financial Services AG. Die Sparte kämpft derzeit mit volatilen Restwerten bei Elektrofahrzeugen und steigenden Zinsen, weshalb Experimente an der Spitze riskant wären. Der Wechsel des Vorgängers Dahlheim zum Partner Pon Holdings wird zudem als positives Signal für die künftige Zusammenarbeit gewertet.
Auch am Standort Dresden kehrte zuletzt Ruhe ein: Eine Einigung über die Zukunft der „Gläsernen Manufaktur“ und eine engere Kooperation mit der TU Dresden nehmen zumindest an dieser Front Druck vom Kessel.
Kampf um die 100-Euro-Marke
Die Anleger reagieren vorsichtig optimistisch auf die demonstrierte Handlungsfähigkeit des Managements. Technisch betrachtet bleibt die Lage jedoch spannend. Die Aktie kämpft erbittert um die psychologisch wichtige Hürde von 100 Euro.
Mit einem aktuellen Kurs von 99,90 Euro notiert das Papier in Schlagdistanz zu dieser Marke. Interessant für technische Händler: Der RSI (14 Tage) liegt bei extrem niedrigen 27,8, was auf eine überverkaufte Situation hindeuten könnte. Gelingt der nachhaltige Ausbruch über den Widerstand, wäre dies ein wichtiges Signal. Scheitert der Angriff jedoch, rückt das 52-Wochen-Tief von 80,12 Euro wieder bedrohlich in den Fokus der Bären.
Das Fazit fällt eindeutig aus: Die personellen Weichen sind gestellt, die „Ruhe vor dem Sturm“ ist beendet. Nun muss Oliver Blume beweisen, dass die neuen Impulse aus der Strategieabteilung schnell genug greifen, um den massiven Gegenwind aus China abzufedern. Die Geduld der Anleger ist begrenzt.
Volkswagen-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Volkswagen-Analyse vom 1. Dezember liefert die Antwort:
Die neusten Volkswagen-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Volkswagen-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 1. Dezember erfahren Sie was jetzt zu tun ist.
Volkswagen: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...
