Die Aktie von Viking Therapeutics kämpft derzeit mit hoher Volatilität, doch ein Analyst der H.C. Wainwright sieht fast eine Verdreifachung des Kurses. Während Insider verkaufen und der Verlust im dritten Quartal größer ausfiel als erwartet, sorgt ein Konkurrent ungewollt für Fantasie im Bereich der Adipositas-Behandlung. Ist die aktuelle Skepsis am Markt gerechtfertigt oder bietet der Rücksetzer eine Einstiegschance?
Analysten sehen massive Unterbewertung
Analyst Joseph Pantginis von H.C. Wainwright bestätigte gestern seine Kaufempfehlung für das Papier und hielt am Kursziel von 102,00 US-Dollar fest. Ausgehend vom aktuellen Niveau um 35,40 US-Dollar entspräche dies einem Aufwärtspotenzial von rund 188 Prozent.
Rückenwind erhält diese optimistische Haltung überraschenderweise von der Konkurrenz: Erfolgreiche Phase-3-Daten von Eli Lilly (Studie „ATTAIN-MAINTAIN“) zur oralen Erhaltungstherapie dienen als wichtiger Machbarkeitsnachweis für die gesamte Wirkstoffklasse. Experten werten dies als direktes positives Signal für Vikings eigenes orales Programm VK2735, da die Daten das kommerzielle Risiko des Projekts signifikant verringern könnten.
Pipeline voll im Plan
Operativ liefert das Biotech-Unternehmen ab. Die Patientenrekrutierung für die entscheidende Phase-3-Studie VANQUISH-1, die die subkutane Form von VK2735 untersucht, wurde bereits im November 2025 und damit früher als geplant abgeschlossen. Dieses hohe Tempo deutet auf ein starkes Interesse von Ärzten und Patienten an der Therapie hin.
Wichtige operative Eckdaten im Überblick:
* Phase 3 VANQUISH-1: Rekrutierung vorzeitig beendet.
* Oral VK2735: Phase-2-Studie zeigte bis zu 12,2 % Gewichtsverlust.
* Pipeline-Erweiterung: Einreichung eines IND-Antrags für einen neuen Wirkstoffkandidaten (DACRA) ist für das erste Quartal 2026 geplant.
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Warnsignale aus der Bilanz
Trotz der klinischen Fortschritte trüben finanzielle Realitäten das Bild. Im dritten Quartal weitete sich der Verlust auf 0,81 US-Dollar pro Aktie aus und verfehlte damit die Erwartungen der Analysten (0,67 US-Dollar) deutlich. Haupttreiber waren die stark gestiegenen Ausgaben für Forschung und Entwicklung, die zur Finanzierung der ausgeweiteten Phase-3-Aktivitäten notwendig sind.
Zwar bietet der Cash-Bestand von rund 715 Millionen US-Dollar noch einen soliden Puffer, doch die Kapitalverbrennungsrate steigt mit fortschreitender Studienlage an. Parallel dazu sorgen Insider-Transaktionen für Verunsicherung: Direktor Charles A. Rowland, Jr. und der Chief Operating Officer stießen Ende Oktober Aktienpakete ab. Charttechnisch notiert der Titel zudem unter der 50-Tage-Linie (36,05 US-Dollar), findet aber bei ca. 31,77 US-Dollar (200-Tage-Linie) eine wichtige Unterstützung.
Für Anleger verlagert sich der Fokus nun vollständig auf die anstehenden Daten der oralen VK2735-Studie sowie den Fortgang der subkutanen Phase-3-Tests. Angesichts der Diskrepanz zwischen dem aktuellen Kurs und den aggressiven Analystenzielen definiert sich die Aktie derzeit über ein extrem hohes Risiko-Ertrags-Verhältnis, das maßgeblich von den nächsten klinischen Ergebnissen abhängt.
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