Die Aktie von Viking Therapeutics notiert aktuell deutlich unter ihren Jahreshochs, doch ein Analyst der Investmentbank H.C. Wainwright ruft nun ein Kursziel von 102 US-Dollar aus. Der Optimismus speist sich dabei überraschenderweise nicht primär aus eigenen neuen Daten, sondern aus einem klinischen Erfolg des Konkurrenten Eli Lilly. Doch ist der Weg für Vikings Abnehmpille damit tatsächlich frei?
Konkurrenz-Daten als Kurstreiber
Auslöser für die jüngste Zuversicht ist eine aktuelle Analyse von H.C. Wainwright. Der Experte Joseph Pantginis bestätigte sein „Buy“-Rating für Viking Therapeutics und hält an dem ambitionierten Kursziel von 102 US-Dollar fest. Gemessen am Schlusskurs vom Freitag bei 35,19 US-Dollar impliziert dies ein Aufwärtspotenzial von fast 190 Prozent.
Rückenwind lieferte am Donnerstag der Pharma-Riese Eli Lilly. Dessen präsentierte Langzeitdaten zum Wirkstoff Orforglipron zeigten, dass eine tägliche Tablette den Gewichtsverlust effektiv halten kann. Für den Markt war dies ein entscheidender Test für die kommerzielle Tragfähigkeit von nicht-injizierbaren Behandlungen.
Laut Pantginis verringern diese Ergebnisse das Risiko für Vikings eigenes orales Programm mit dem Kandidaten VK2735 erheblich. Viking entwickelt diesen Wirkstoff parallel als Spritze und als Tablette. Investoren betrachten die orale Variante als wesentlichen Wettbewerbsvorteil gegenüber den derzeit dominierenden Injektionen. Die Bestätigung durch Eli Lilly, dass die Erhaltungstherapie per Tablette funktioniert, liefert nun das fundamentale Argument für Vikings Strategie.
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Zeitplan und Pipeline
Neben der Branchen-Fantasie profitiert die Aktie von konkreten operativen Fortschritten. Bereits am 19. November 2025 meldete das Unternehmen den Abschluss der Patientenrekrutierung für die Phase-3-Studie VANQUISH-1, in der die subkutane Version von VK2735 getestet wird. Da dieser Meilenstein früher als geplant erreicht wurde, liegt das Unternehmen im Zeitplan für die behördlichen Zulassungsprozesse.
Zusätzlich wirkt das allgemeine Marktumfeld unterstützend. Investoren schichten derzeit Kapital in Small-Cap-Biotech-Werte um, was Entwicklungstiteln wie Viking Auftrieb verleiht. Technisch konnte die Aktie am Freitag unter erhöhtem Handelsvolumen die psychologisch wichtige Marke von 35 US-Dollar zurückerobern.
Der Fokus der Marktteilnehmer richtet sich nun auf das Jahr 2026, wenn die Top-Line-Ergebnisse der Phase-3-Studie erwartet werden. Zudem dürften bald weitere Details zum Studiendesign der oralen Variante folgen. Die massive Diskrepanz zwischen der aktuellen Bewertung und dem dreistelligen Kursziel des Analysten verdeutlicht jedoch die hohe Risikoprämie, die der Markt weiterhin für die erfolgreiche Umsetzung im hart umkämpften Adipositas-Markt verlangt.
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