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Verbio Aktie: Milliarden-Debakel in den USA

Verbio meldet drastischen EBITDA-Rückgang und 66 Millionen Euro Abschreibungen in den USA. Die Aktie stürzt nach der Gewinnwarnung ab.

Die wichtigsten Punkte im Überblick

  • EBITDA von nur 14 Millionen Euro
  • 66 Millionen Euro Abschreibung in Iowa
  • Aktie verliert zweistellig an Wert
  • Management sieht langfristige Chancen

Ein Biokraftstoffhersteller, der auf die grüne Energiewende setzte, steht plötzlich vor den Trümmern seiner Expansion. Verbio schockierte Anleger mit einer Gewinnwarnung, die alles in den Schatten stellt: 66 Millionen Euro Abschreibungen auf US-Anlagen und ein EBITDA-Einbruch, der selbst pessimistische Erwartungen pulverisierte. Wie konnte aus dem Hoffnungsträger der Bioenergie so schnell ein Sanierungsfall werden?

Zahlen-Schock: Wenn Prognosen zur Makulatur werden

Das vorläufige EBITDA von nur 14 Millionen Euro für das Geschäftsjahr 2024/2025 offenbart das ganze Ausmaß der Krise. Verbio hatte noch eine Prognose am unteren Ende eines mittleren zweistelligen Millionenbereichs ausgegeben – und verfehlte selbst diese pessimistische Einschätzung dramatisch. Ohne die massiven Sonderbelastungen hätte das operative Ergebnis bei immerhin 31 Millionen Euro gelegen.

Der Hauptschuldige für das Desaster ist schnell identifiziert: Die Strohbiomethan-Anlage im US-Bundesstaat Iowa entpuppte sich als Milliardengrab. Veränderte Marktbedingungen und explodierende Investitionskosten zwangen das Management zu einer schmerzhaften Neubewertung der Wirtschaftlichkeit.

Abwärtsspirale ohne Ende?

Die Reaktion der Börse ließ nicht lange auf sich warten. Nach der verheerenden Ad-hoc-Mitteilung vom 6. August stürzte die Aktie zweistellig ab. Zwar kam es gestern zu einer leichten Erholung auf 10,57 Euro, doch der Titel bleibt im Abwärtstrend gefangen.

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Die Problemfelder im Überblick:

  • Verfehlte Prognose: EBITDA von 14 statt erwarteter 20+ Millionen Euro
  • US-Desaster: 66 Millionen Euro Wertminderung auf Iowa-Anlage
  • Marktdruck: Anhaltend schwache THG-Zertifikatspreise belasten zusätzlich
  • Vertrauensverlust: Kapitalmarkt zweifelt an Managementfähigkeiten

Management setzt auf die Zukunft

Trotz des operativen Debakels versucht die Unternehmensführung, den Blick nach vorne zu richten. Die RED-III-Richtlinie der EU und der amerikanische Inflation Reduction Act sollen neue Wachstumsimpulse liefern. Auch mögliche steuerliche Förderungen für Biokraftstoffe in Deutschland werden als Hoffnungsträger genannt.

Doch diese langfristigen Visionen können die brutale Gegenwart nicht übertünchen. Der Markt hat das Vertrauen in Verbios Expansionsstrategie verloren. Die Frage ist nicht mehr, ob das Unternehmen langfristig vom Bioenergie-Boom profitieren kann – sondern ob es die aktuelle Krise übersteht, ohne weitere schmerzhafte Korrekturen vornehmen zu müssen.

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Felix Baarz

Felix Baarz ist Wirtschaftsjournalist mit mehr als 15 Jahren Erfahrung in der Berichterstattung über internationale Finanzmärkte. Als gebürtiger Kölner begann er seine Laufbahn bei einer deutschen Fachpublikation, bevor er für sechs Jahre nach New York zog.

In New York berichtete er direkt aus dem Zentrum der globalen Finanzwelt über Entwicklungen an der Wall Street und wirtschaftspolitische Entscheidungen von internationaler Tragweite. Diese Zeit prägte seine analytische Herangehensweise an komplexe Wirtschaftsthemen.

Heute arbeitet Baarz als freier Journalist für führende deutschsprachige Wirtschafts- und Finanzmedien. Seine Schwerpunkte liegen auf der fundierten Analyse globaler Finanzmärkte und der verständlichen Aufbereitung wirtschaftspolitischer Zusammenhänge. Neben seiner schriftlichen Arbeit moderiert er Fachdiskussionen und nimmt an Expertenrunden teil.

Sein journalistischer Ansatz kombiniert tiefgreifende Recherche mit präziser Analyse, um Lesern Orientierung in einer sich wandelnden Wirtschaftswelt zu bieten.