Die US-Aktienmärkte stehen vor einer kritischen Woche. Nach monatelangen Rekordständen warten Anleger gespannt auf die Inflationsdaten vom Dienstag – ein Test, der über die Fortsetzung der Rally entscheiden könnte. Während der Nasdaq bereits den 18. Rekordschluss des Jahres verzeichnete, warnen Strategen vor einem möglichen Rücksetzer in der traditionell schwächsten Börsenphase.
Rekordlauf unter Druck
Der S&P 500 kletterte seit seinem Jahrestief im April um beeindruckende 28 Prozent nach oben und handelt mittlerweile mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von über 22 – deutlich über dem langfristigen Durchschnitt von 15,8. Diese Bewertungen nähern sich den höchsten Niveaus seit vier Jahren, während gleichzeitig die historisch schwächste Börsenzeit beginnt.
"Der Markt ist reif für einen Rücksetzer", warnt Dominic Pappalardo, Chef-Multi-Asset-Stratege bei Morningstar Wealth. Die Statistik gibt ihm recht: August und September gelten als die schlechtesten Börsenmonate, mit durchschnittlichen Verlusten von 0,6 beziehungsweise 0,8 Prozent über die vergangenen 35 Jahre.
Zinshoffnungen treffen Inflationssorgen
Paradoxerweise befeuern ausgerechnet schwache Wirtschaftsdaten die Börsenrally. Nach dem enttäuschenden Arbeitsmarktbericht Anfang August stiegen die Erwartungen auf Zinssenkungen sprunghaft an. Fed-Futures preisen mittlerweile eine über 90-prozentige Wahrscheinlichkeit für eine Senkung im September ein – mindestens zwei Cuts bis Jahresende gelten als sicher.
Doch diese Zinsfantasie könnte durch die Verbraucherpreisdaten vom Dienstag einen Dämpfer erhalten. Ökonomen erwarten einen Anstieg der Jahresinflation auf 2,8 Prozent. Besonders brisant: Die neuen Trump-Zölle könnten bereits erste Preissteigerungen ausgelöst haben, nachdem bereits die Juni-Daten Hinweise auf zollbedingte Teuerung bei bestimmten Gütern zeigten.
Technologie-Aktien als Kurstreiber
Apple demonstrierte exemplarisch die aktuelle Marktdynamik: Ein Kurssprung von 4,2 Prozent am Freitag krönte die beste Woche seit 2020 mit einem Plus von 13,3 Prozent. Auslöser war Trumps Ankündigung zusätzlicher Investitionen von 100 Milliarden Dollar, die Apples US-Engagement auf 600 Milliarden Dollar über vier Jahre ausweiten sollen.
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Der Technologiesektor und Kommunikationsdienstleister führten die Gewinne an und markierten neue Rekordstände. Diese Konzentration auf wenige Mega-Caps verstärkt jedoch die Anfälligkeit bei etwaigen Gewinnmitnahmen.
Handelsstreitigkeiten als Risikofaktor
Während die Märkte die Zollpolitik bisher weitgehend ignorierten, verschärft Trump den Ton. Diese Woche traten neue Zölle auf Importe aus Dutzenden Ländern in Kraft und trieben die durchschnittlichen US-Importzölle auf Jahrhunderthöchststände. Gleichzeitig drohen China neue Strafzölle, falls keine Verlängerung der bisherigen Feuerpause vereinbart wird.
"Der Markt hat sich mit Zöllen als Nicht-Ereignis abgefunden, was meiner Meinung nach nicht korrekt ist", warnt Matt Rowe, Senior-Portfoliomanager bei Man Group. Die wirtschaftlichen Auswirkungen würden Zeit brauchen, könnten dann aber umso heftiger ausfallen.
Internationale Perspektiven
Während die USA um Inflations- und Zinspfade ringen, zeigt China weiterhin deflationäre Tendenzen. Die Verbraucherpreise stagnierten im Juli bei null Prozent, während die Erzeugerpreise um 3,6 Prozent sanken – ein Zeichen anhaltender Nachfrageschwäche trotz staatlicher Stimulationsmaßnahmen.
Diese divergierenden Wirtschaftszyklen verstärken die Unsicherheit über globale Handelsströme und Währungsentwicklungen, gerade während die Trump-Administration ihre protektionistische Agenda verschärft.
Entscheidende Woche voraus
Die kommenden Tage werden zeigen, ob die Märkte ihre optimistische Grundhaltung beibehalten können. Mit dem Inflationsbericht am Dienstag steht ein Stimmungstest an, der die bisherige Zinssenkungseuphorie auf eine harte Probe stellen könnte. Gleichzeitig nähert sich die traditionell volatile August-September-Periode, in der bereits kleine Auslöser zu größeren Marktverwerfungen führen können.
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