Die US-Finanzmärkte zeigen sich widerstandsfähig und erreichen neue Höchststände, obwohl schwächelnde Arbeitsmarktdaten die Spekulationen über eine baldige Zinswende anheizen. Der S&P 500 markierte am Mittwoch ein neues Allzeithoch, während Anleger gespannt auf den entscheidenden Arbeitsmarktbericht am Donnerstag blicken.
Überraschende Jobmarkt-Schwäche befeuert Fed-Spekulationen
Die jüngsten Daten zeichnen ein gemischtes Bild des amerikanischen Arbeitsmarktes. Der ADP-Bericht offenbarte einen unerwarteten Rückgang der Privatbeschäftigung um 33.000 Stellen im Juni – eine deutliche Verschlechterung gegenüber den revidierten 29.000 Neueinstellungen im Vormonat. Analysten hatten ursprünglich mit einem Zuwachs von 95.000 Jobs gerechnet.
Diese schwachen Zahlen verstärkten die Erwartungen für eine lockerere Geldpolitik der Federal Reserve. Die Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung im Juli kletterte nach der Datenveröffentlichung auf über 27 Prozent, verglichen mit 20,7 Prozent am Vortag. "Man kann es als zusätzlichen Datenpunkt betrachten und in die Spalte ’sieht nicht gut aus‘ einordnen", kommentierte Jim Baird, Chefanlagestratege bei Plante Moran Financial Advisors.
Der entscheidende Tag steht jedoch noch bevor: Am Donnerstag wird der offizielle Arbeitsmarktbericht erwartet, der Aufschluss über die tatsächliche Verfassung der US-Wirtschaft geben soll. Ökonomen prognostizieren 120.000 neue Stellen und eine leichte Erhöhung der Arbeitslosenquote auf 4,3 Prozent.
Tech-Werte und Handelserfolge treiben Märkte
Trotz der Jobmarkt-Unsicherheiten zeigten sich die Technologiewerte robust. Der Nasdaq gewann 0,81 Prozent und profitierte von Kursgewinnen bei Tesla, Nvidia und Apple. Tesla erholte sich um 4,7 Prozent, nachdem der Elektroautohersteller seine Quartalszahlen vorgelegt hatte – die Ergebnisse fielen weniger dramatisch aus als befürchtet.
Zusätzlichen Auftrieb erhielten die Märkte durch die Ankündigung eines Handelsabkommens zwischen den USA und Vietnam. Das Abkommen sieht 20-prozentige Zölle auf viele vietnamesische Exporte vor und signalisiert Fortschritte in Präsident Trumps Handelspolitik. "Es gibt eine gewisse Erleichterung bezüglich der Fortschritte beim Handel. Das Abkommen mit Vietnam war eine willkommene Nachricht", erklärte Michael Arone von State Street Global Advisors.
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Internationale Spannungen belasten Anleihemärkte
Die positive Stimmung an den Aktienmärkten kontrastierte mit Turbulenzen am Anleihenmarkt, insbesondere in Großbritannien. Britische Staatsanleihen erlebten einen dramatischen Ausverkauf, nachdem Finanzministerin Rachel Reeves im Parlament sichtlich angespannt auftrat. Die Renditen zehnjähriger Gilts sprangen zeitweise um fast 23 Basispunkte – der stärkste Anstieg seit Oktober 2022.
Das britische Pfund geriet unter Druck und fiel um 0,84 Prozent auf 1,3628 Dollar, was den größten Tagesverlust seit Mitte Juni darstellte. Diese Entwicklung unterstreicht die Nervosität der Märkte angesichts politischer Unsicherheiten in einer der wichtigsten Finanzmetropolen der Welt.
Rohstoffmärkte reagieren auf geopolitische Spannungen
Der Energiesektor profitierte von geopolitischen Spannungen im Nahen Osten. US-Rohöl sprang um 3,09 Prozent auf 67,48 Dollar je Barrel, während Brent-Öl um 2,98 Prozent auf 69,10 Dollar kletterte. Auslöser war Irans Entscheidung, die Zusammenarbeit mit der UN-Atomaufsichtsbehörde zu suspendieren – ein Schritt, der die Sorge vor Versorgungsengpässen anheizte.
Ausblick: Entscheidende Daten im Fokus
Die kommenden Handelstage werden von einer Flut wichtiger Wirtschaftsdaten geprägt sein. Neben dem Arbeitsmarktbericht stehen Daten zur Dienstleistungsbranche auf dem Programm, die Aufschluss über die Gesundheit des größten Wirtschaftssektors der USA geben werden. Anleger werden auch die Entwicklung von Trumps massivem Steuer- und Ausgabenpaket verfolgen, das nach Schätzungen 3,4 Billionen Dollar zur Staatsverschuldung beitragen könnte.
Die Märkte befinden sich in einer Phase der Neuausrichtung, in der positive Handelsnachrichten und schwache Arbeitsmarktdaten paradoxerweise beide als bullische Signale interpretiert werden – erstere wegen der reduzierten Handelsunsicherheit, letztere wegen der Aussicht auf niedrigere Zinsen.
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