Uranium Energy hat mit seinen Wachstumsplänen die eigenen Aktionäre gegen sich aufgebracht. Nach der Ankündigung eines 600-Millionen-Dollar-Aktienverkaufs stürzte der Titel am Montag zeitweise um fast 14 Prozent ab – die Angst vor massiver Verwässerung treibt Anleger in die Flucht. Ausgerechnet nach einem Rekordjahr. Ist die Rallye damit vorbei?
600 Millionen Dollar – auf Kosten der Anleger?
Die Nachricht kam spät am Freitag: Uranium Energy plant ein sogenanntes „at-the-market“-Programm, bei dem bis zu 600 Millionen Dollar durch den Verkauf neuer Aktien eingesammelt werden könnten. Goldman Sachs soll das Ganze managen. Das Problem: Bei rund 483 Millionen ausstehenden Aktien und einer Marktkapitalisierung von etwa 5,6 Milliarden Dollar würde eine vollständige Ausnutzung des Programms die bestehenden Anteile erheblich verwässern.
Die Reaktion an der Börse ließ nicht lange auf sich warten. Der Kurs sackte zum Handelsbeginn am Montag ab und erreichte mit 10 Dollar ein Niveau, das zuletzt Ende August gesehen wurde. Zwar konnte sich die Aktie im Tagesverlauf etwas stabilisieren, doch die Nervosität bleibt spürbar.
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Zweiter Kapitalmarkt-Gang binnen Wochen
Besonders brisant: Es ist bereits der zweite größere Kapitalzufluss innerhalb kürzester Zeit. Erst im Oktober hatte das Unternehmen rund 204 Millionen Dollar durch den Verkauf von 15,5 Millionen Aktien zu je 13,15 Dollar eingenommen – das Geld war für den Bau einer neuen Uran-Raffinerie in den USA vorgesehen.
Die wiederholten Kapitalerhöhungen werfen Fragen auf: Warum benötigt Uranium Energy so viel frisches Geld, obwohl die Aktie in diesem Jahr um rund 70 Prozent zulegte? Die Antwort liegt in der aggressiven Expansionsstrategie. Das Unternehmen will die Renaissance der Atomkraft nutzen und sich als wichtiger Lieferant für heimisches Uran positionieren – doch dafür braucht es Milliarden.
Analysten bleiben gelassen – vorerst
Trotz des jüngsten Kursrutsches zeigen sich Analysten erstaunlich zuversichtlich. Von neun befragten Experten empfehlen acht die Aktie zum Kauf, nur einer rät zum Halten. Das signalisiert: Die langfristige Story um saubere Energie und geopolitische Liefersicherheit überzeugt weiterhin.
Doch die kommenden Wochen dürften entscheidend sein. Solange die Möglichkeit weiterer Aktienverkäufe im Raum steht, könnte der Titel unter Druck bleiben. Der nächste wichtige Termin: der Quartalsbericht im Dezember. Bis dahin bleibt die Frage offen, ob Uranium Energy seine Aktionäre mit Wachstum überzeugen kann – oder sie weiter mit Verwässerung verärgert.
