Der Konsumgigant Unilever befindet sich im radikalen Umbruch. Während CEO Fernando Fernandez mit einer beispiellosen Management-Erneuerung „Taschen der Mittelmäßigkeit“ ausmerzen will, läuft die Abspaltung der milliardenschweren Eissparte auf Hochtouren. Doch können diese drastischen Maßnahmen den angeschlagenen Konzern wirklich wieder auf Wachstumskurs bringen?
Machtpoker im Eissegment
Die operative Trennung der 15 Milliarden Euro schweren Eissparte ist bereits abgeschlossen. Ab Mitte November soll „The Magnum Ice Cream Company“ mit Kultmarken wie Magnum und Ben & Jerry’s eigenständig agieren. Doch ausgerechnet jetzt eskaliert ein Machtpoker: Die Gründer von Ben & Jerry’s forderten öffentlich die vollständige Trennung von Unilever – nur um umgehend von Magnum-CEO Peter ter Kulve zurückgepfiffen zu werden. Das Eisgeschäft ist nicht zu verkaufen, so seine klare Ansage.
Revolution im Management
Noch weitreichender könnte sich Fernandez‘ Management-Offensive auswirken. Rund 25 Prozent der Top-200-Manager sollen ausgetauscht werden – der vorläufige Höhepunkt einer bereits seit 18 Monaten laufenden Restrukturierung, die bereits jeden fünften Angestelltenplatz kostete. Der CEO will damit endlich eine konsequente Leistungskultur etablieren und das Unternehmen agiler machen.
Strategische Neuausrichtung
Parallel laufen weitere strategische Initiativen:
* In Indien senkte die Tochtergesellschaft HUL Preise für beliebte Produkte um bis zu 15 Prozent
* Eine neue Partnerschaft mit Genesis Biosciences soll innovative Probiotik-Technologien für die Reinigungsmittelsparte liefern
* Die jüngste Dividendenzahlung wurde erhöht
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Die Botschaft ist klar: Unilever konzentriert sich auf Wachstumssegmente wie Beauty, Wellness und Hautpflege, mit Fokus auf Schlüsselmärkten wie den USA und Indien.
Analysten gespalten
Während das durchschnittliche Kursziel von Analysten optimistisch bleibt, deuten andere Signale auf Skepsis: Die Leerverkaufspositionen stiegen im August um 56 Prozent. Die Aktie notiert rund 9 Prozent unter ihrem Jahreshoch und kämpft sichtlich mit dem Abwärtstrend der vergangenen zwölf Monate.
Alles hängt nun am erfolgreichen Abschluss der Eisspinnen-Offensive und den Ergebnissen der drastischen Management-Erneuerung. Die Quartalszahlen am 23. Oktober werden eine erste Bewährungsprobe.
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