Die neue Handelspolitik von US-Präsident Donald Trump versetzt die globalen Finanzmärkte in Aufruhr. Während Washington drakonische Zölle von bis zu 100 Prozent auf Halbleiterimporte ankündigt und bestehende Handelsabkommen neu interpretiert, reagieren die asiatischen Börsen mit extremer Volatilität.
Halbleiter-Industrie vor dramatischen Umbruch
Trumps jüngste Ankündigung einer 100-prozentigen Zollbelastung auf alle Halbleiterimporte markiert einen Wendepunkt für die globale Tech-Industrie. Die Maßnahme betrifft alle Chips und Halbleiter, die in die USA importiert werden – es sei denn, die Hersteller haben sich zur US-Produktion verpflichtet oder befinden sich bereits im Aufbau entsprechender Fabriken.
"Wenn Sie aus irgendeinem Grund sagen, dass Sie bauen, aber dann doch nicht bauen, dann rechnen wir zurück, es akkumuliert sich, und wir belasten Sie zu einem späteren Zeitpunkt", warnte Trump im Oval Office. Diese drastische Maßnahme dürfte die Lieferketten der gesamten Technologiebranche neu ordnen.
Bereits die ersten Marktreaktionen zeigen das Ausmaß der Verunsicherung: Advanced Micro Devices verlor 6,4 Prozent, Super Micro Computer stürzte um 18,3 Prozent ab. Paradoxerweise profitierten US-Technologieunternehmen wie Apple, deren Aktie um 5,1 Prozent zulegte, nachdem das Unternehmen eine 100-Milliarden-Dollar-Investition in die heimische Produktion ankündigte.
Japan zwischen Hoffnung und Ernüchterung
Besonders prekär gestaltet sich die Situation für Japan. Was zunächst als Handelsabkommen mit einer 15-prozentigen Zollobergrenze gefeiert wurde, entpuppt sich nun als Missverständnis. Medienberichte aus Washington lassen keinen Zweifel: Die 15 Prozent sind keineswegs eine Obergrenze, sondern gelten nur für Waren, die bereits Zöllen von 15 Prozent oder höher unterliegen.
Diese Entwicklung setzt die Bank of Japan unter enormen Druck. Ken Saito, einflussreicher Politiker der Regierungspartei LDP, warnt eindringlich vor weiteren Zinserhöhungen: "Die BOJ sollte vorsichtig sein, da alles in Scherben liegen würde, wenn ihre Maßnahmen die Wirtschaft abkühlen."
Die politische Instabilität verschärft die Lage zusätzlich. Nach der verheerenden Wahlniederlage im Juli fordert Saito den Rücktritt von Premierminister Shigeru Ishiba und eine Neuausrichtung der Regierungskoalition. "Japan braucht eine stabile Koalitionsregierung. Andernfalls ist es unmöglich, konsistente Politiken zu verfolgen", betont der ehemalige Handelsminister.
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Südkoreas Börsenrausch auf wackligen Beinen
Während Japans Wirtschaft unter Druck gerät, erlebt Südkorea eine paradoxe Situation. Das Land verzeichnete im Juni mit 14,27 Milliarden Dollar den höchsten Leistungsbilanzüberschuss seit Beginn der Aufzeichnungen 1980. Getragen wird dieser Erfolg von der starken Nachfrage nach Halbleitern und Computergeräten – ausgerechnet jenen Produkten, die nun im Zentrum von Trumps Handelskrieg stehen.
Der KOSPI-Index hatte sich mit einem Plus von 33,3 Prozent zum Jahresanfang als Asiens beste Börse etabliert. Doch die Stimmung kippt: Nach der Ankündigung höherer Unternehmenssteuern und Transaktionsabgaben erlebte der Index seinen schärfsten Tagesrückgang seit April mit minus 3,9 Prozent.
"Obwohl der Markt deutlich gestiegen ist, glauben wir, dass er noch weiter steigen kann", zeigt sich Jonathan Pines von Federated Hermes optimistisch. "Die Nachrichtenfluss wird wahrscheinlich positiv bleiben, und koreanische Marktbewertungen gehören immer noch zu den günstigsten der Welt."
Geldpolitische Unsicherheit weltweit
Die handelspolitischen Spannungen verstärken die Dilemmata der Zentralbanken weltweit. Während Trump bereits an der Neubesetzung der US-Notenbank arbeitet und binnen weniger Tage einen temporären Nachfolger für die scheidende Fed-Gouverneurin Adriana Kugler benennen will, stehen andere Zentralbanken vor schwierigen Entscheidungen.
Die Bank of England bereitet sich auf ihre fünfte Zinssenkung in zwölf Monaten vor, kämpft aber mit hartnäckigen Inflationssorgen. Gouverneur Andrew Bailey sieht sich einem Spagat zwischen Wirtschaftsstimulierung und Inflationskontrolle gegenüber.
Unsichere Aussichten für globalisierten Handel
Die aktuellen Entwicklungen markieren möglicherweise das Ende einer Ära des freien Welthandels. Trumps aggressive Zollpolitik – von 15 Prozent auf japanische Waren über 25 Prozent auf indische Produkte bis hin zu 100 Prozent auf Halbleiter – verändert die Spielregeln fundamental.
Für Anleger bedeutet dies eine Zeit erhöhter Volatilität und veränderter Länderpräferenzen. Während US-Märkte von der protektionistischen Politik profitieren könnten, stehen exportorientierte asiatische Volkswirtschaften vor schweren Anpassungsprozessen. Die kommenden Wochen werden zeigen, ob die Märkte diese strukturellen Veränderungen verkraften können oder ob Trumps Handelskrieg eine neue globale Rezession auslöst.
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