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Trade Desk Aktie: Rettung auf den letzten Metern?

Die Trade Desk-Aktie erholt sich von ihrem Jahrestief dank Zinssenkungserwartungen der Fed. Das Unternehmen startet parallel ein 500-Millionen-Dollar-Aktienrückkaufprogramm bei weiterhin hoher Bewertung.

Die wichtigsten Punkte im Überblick

  • Kurssprung von Jahrestief nach Fed-Signalen
  • Neues Aktienrückkaufprogramm über 500 Millionen Dollar
  • Solide Quartalszahlen trotz Kursverlusten
  • Gemischte Signale von Insidern und Großanlegern

Was für ein Wochenabschluss! Die Trade Desk-Aktie stand am Freitag bereits mit dem Rücken zur Wand – nur knapp über dem 52-Wochen-Tief bei 38 Dollar. Dann geschah etwas Überraschendes: Innerhalb weniger Stunden drehte der Titel ins Plus und gewann fast 3 Prozent. Doch war das nur ein kurzes Aufbäumen – oder markiert die Bodenbildung tatsächlich den Wendepunkt nach einem dramatischen Absturz von über 60 Prozent seit Dezember?

Fed-Hoffnung rettet den Tag

Verantwortlich für die plötzliche Kehrtwende waren nicht etwa neue Quartalszahlen oder strategische Ankündigungen des Unternehmens. Stattdessen sorgten Äußerungen von John Williams, Präsident der New York Fed, für Auftrieb. Seine Andeutungen möglicher Zinssenkungen ließen Wachstumsaktien im gesamten Tech-Sektor hochschnellen – und Trade Desk profitierte direkt von dieser Stimmungswende.

Der Timing war brisant: Nur wenige Handelsstunden zuvor hatte die Aktie noch bei gefährlichen 38 Dollar notiert – dem tiefsten Stand seit einem Jahr. Die Erleichterung am Markt war greifbar, als sich der Kurs von dieser kritischen Marke löste. Doch die Frage bleibt: Ist das nur eine kurzfristige Gegenbewegung in einem intakten Abwärtstrend?

Management schlägt zurück: 500 Millionen Dollar für eigene Aktien

Parallel zur Fed-Rally hat das Unternehmen selbst die Initiative ergriffen. Der Vorstand genehmigte kürzlich ein Aktienrückkaufprogramm im Volumen von 500 Millionen Dollar – umgerechnet rund 2,1 Prozent aller ausstehenden Anteile. Die Botschaft ist eindeutig: Das Management hält die aktuelle Bewertung für deutlich zu niedrig.

Allerdings bleibt der Markt skeptisch. Trotz des massiven Kursrutsches notiert die Aktie immer noch mit einem KGV von 44 – eine Premium-Bewertung, die in einem Umfeld steigender Zinsen schwer zu rechtfertigen ist. Investoren fragen sich: Glaubt das Management wirklich an eine schnelle Erholung, oder ist der Rückkauf nur ein symbolischer Akt?

Insider-Signale: Wer kauft, wer verkauft?

Die Aktivitäten der „schlauen Hände“ zeichnen ein gemischtes Bild:

Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei The Trade Desk?

  • Vanguard Group stockte seine Position um 0,7 Prozent auf und hält nun rund 9,07 Prozent der Anteile
  • Kongressabgeordneter Byron Donalds kaufte Aktien auf dem aktuellen Preisniveau
  • Vorstandsmitglied Andrea Lee Cunningham hingegen verkaufte früher im Quartal über 21 Prozent ihrer Position – zu deutlich höheren Kursen

Diese Divergenz zwischen institutionellen Käufen und individuellen Insider-Verkäufen erschwert die Einschätzung, ob der Boden tatsächlich erreicht ist.

Starke Zahlen, schwache Reaktion

Operativ läuft es bei Trade Desk eigentlich rund: Im jüngsten Quartal stieg der Umsatz um 17,7 Prozent auf 739,4 Millionen Dollar. Der Gewinn je Aktie von 0,45 Dollar übertraf die Analystenerwartung von 0,44 Dollar.

Normalerweise würde eine solche Performance für Kursgewinne sorgen. Nicht so diesmal. Der Markt ignorierte die soliden Fundamentaldaten weitgehend und konzentrierte sich stattdessen auf die hohe Bewertung und die Rotation aus Wachstumswerten. Die Botschaft: Operative Stärke allein reicht nicht mehr aus, um die Premium-Bewertung zu rechtfertigen.

Charttechnik: Bären dominieren weiter

Die technische Lage bleibt angespannt. Die Aktie notiert deutlich unter ihrem 50-Tage-Durchschnitt von 48,19 Dollar und weit entfernt vom 200-Tage-Durchschnitt bei 62,09 Dollar – ein klares Zeichen für einen intakten Bärenmarkt.

Der Freitags-Bounce von der 38-Dollar-Marke ist zwar ermutigend, aber noch kein Befreiungsschlag. Sollte diese Unterstützung in den kommenden Tagen brechen, dürfte technisch orientiertes Verkaufsinteresse einsetzen und den Abwärtstrend beschleunigen.

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Felix Baarz

Felix Baarz ist Wirtschaftsjournalist mit mehr als 15 Jahren Erfahrung in der Berichterstattung über internationale Finanzmärkte. Als gebürtiger Kölner begann er seine Laufbahn bei einer deutschen Fachpublikation, bevor er für sechs Jahre nach New York zog.

In New York berichtete er direkt aus dem Zentrum der globalen Finanzwelt über Entwicklungen an der Wall Street und wirtschaftspolitische Entscheidungen von internationaler Tragweite. Diese Zeit prägte seine analytische Herangehensweise an komplexe Wirtschaftsthemen.

Heute arbeitet Baarz als freier Journalist für führende deutschsprachige Wirtschafts- und Finanzmedien. Seine Schwerpunkte liegen auf der fundierten Analyse globaler Finanzmärkte und der verständlichen Aufbereitung wirtschaftspolitischer Zusammenhänge. Neben seiner schriftlichen Arbeit moderiert er Fachdiskussionen und nimmt an Expertenrunden teil.

Sein journalistischer Ansatz kombiniert tiefgreifende Recherche mit präziser Analyse, um Lesern Orientierung in einer sich wandelnden Wirtschaftswelt zu bieten.