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Trade Desk Aktie: Preiskampf beginnt!

Der Werbetechnologiekonzern Trade Desk verhandelt erstmals über Rabatte, während ein weiterer Top-Manager geht. Der Druck durch Amazons aggressive Preispolitik wächst dramatisch.

Die wichtigsten Punkte im Überblick

  • Erstmalige Preisverhandlungen mit Mediaagenturen
  • Weiterer Abgang eines langjährigen Engineering-Leaders
  • Amazon unterbietet mit 0-1% Gebühren massiv
  • Solide Quartalszahlen, doch Analysten senken Kursziele

Das Ende einer Ära bei Trade Desk: Erstmals seit Jahren bricht der Werbe-Technologiekonzern mit seiner strikten Preispolitik – und lässt mit Agenturen über Rabatte verhandeln. Gleichzeitig verlässt ein weiterer langjähriger Top-Manager das Unternehmen. Während die Aktie bereits 65% seit Jahresbeginn verloren hat, wächst der Druck durch Amazon dramatisch. Kann sich Trade Desk noch aus der Umklammerung befreien?

Amazon zwingt Trade Desk in die Knie

Was jahrelang undenkbar schien, ist nun Realität: Trade Desk verhandelt über Gebühren. Mehrere Mediaeinkäufer bestätigen gegenüber dem Branchenmagazin Digiday, dass der Konzern erstmals Rabatte von 1-2% auf die Technologiegebühren anbietet – allerdings nur bei Überschreitung bestimmter Ausgabenschwellen. Ein Einkäufer berichtet von Post-Auction-Rabatten ab zusätzlichen 750.000 Dollar Werbeausgaben im vierten Quartal.

„Das ist das erste Mal, dass Trade Desk tatsächlich bereit ist, über Preise zu verhandeln“, sagt ein anonymer Programmatic-Lead. „Wir hatten jahrelang die gleichen Konditionen. Jetzt sind sie plötzlich gesprächsbereit und bieten Anreize.“

Der Grund für diesen Kurswechsel ist offensichtlich: Amazon. Die E-Commerce-Giganten unterbieten Trade Desk brutal – mit 0% Gebühren für programmatische Garantie-Deals auf eigenen Medien und nur 1% für Open-Web-Käufe. Trade Desk verlangt hingegen effektive Plattformgebühren von 15-20%, wenn Daten-, Identitäts- und Messungsebenen eingerechnet werden.

Noch bedrohlicher: Omnicom-Agenturen sollen im vierten Quartal erhebliche Budgets von Trade Desk zu Amazon verlagert haben. Amazons Trumpfkarte dabei: direkte Attribution durch das eigene Retail-Ökosystem – ein Vorteil, den Trade Desk trotz besserer globaler Reichweite und ausgereifterer Algorithmen nicht bieten kann.

Führungsriege bröckelt weiter

Als wäre der externe Druck nicht genug, verliert Trade Desk seine prägenden Köpfe. Jud Spencer, über 12 Jahre einer der wichtigsten Engineering-Leader und maßgeblich für die Entwicklung der Supply-Seite verantwortlich, verließ das Unternehmen am 21. November.

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Spencer ist nur der jüngste in einer Serie hochkarätiger Abgänge:

  • Oktober 2025: Chief Revenue Officer Jed Dederick (13 Jahre im Unternehmen) – ersetzt durch Ex-Google-Manager Anders Mortensen
  • August 2025: CFO Laura Schenkein (10 Jahre in Finanzpositionen) – nachgefolgt von Ex-Salesforce-Manager Alex Kayyal
  • März 2025: Neuzugang Vivek Kundra als COO – eine Position, die seit 2019 unbesetzt war
  • 2023: Chief Technology Officer Dave Pickles verließ das Unternehmen – Position bis heute vakant

Mit Pickles und Spencer hat Trade Desk zwei seiner erfahrensten Produktentwickler verloren – ausgerechnet in der kritischsten Wettbewerbsphase der Unternehmensgeschichte.

Zahlen stimmen – trotzdem fehlt das Vertrauen

Paradoxerweise läuft das operative Geschäft solide: Im dritten Quartal 2025 steigerte Trade Desk den Umsatz um 18% auf 739 Millionen Dollar. Der Gewinn je Aktie von 0,45 Dollar übertraf die Analystenschätzungen. Für Q4 peilt das Management mindestens 840 Millionen Dollar Umsatz an.

Im November kündigte Trade Desk zudem ein 500-Millionen-Dollar-Aktienrückkaufprogramm an – ein Signal, dass das Management die Aktie für unterbewertet hält.

Doch Anleger trauen dem Frieden nicht. Das Wachstum verlangsamt sich von 27% (Q3 2024) auf 18% (Q3 2025). Analysten senken reihenweise ihre Kursziele: D.A. Davidson von 80 auf 54 Dollar, Truist Securities von 100 auf 85 Dollar, RBC Capital auf 80 Dollar. Das Konsens-Kursziel liegt bei etwa 77 Dollar – zwar deutlich über dem aktuellen Niveau, doch die Amazon-Bedrohung bleibt das zentrale Risiko.

Die kommenden Monate werden zeigen, ob Trade Desk mit Preisnachlässen, neuen Führungskräften und der KI-Plattform Kokai (85% Akzeptanzrate) die Wende schafft – oder ob Amazon dem einstigen Platzhirsch endgültig den Rang abläuft.

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Eduard Altmann

Eduard Altmann ist Finanzexperte mit über 25 Jahren Erfahrung an den globalen Finanzmärkten. Als Analyst und Autor beim VNR Verlag für die Deutsche Wirtschaft spezialisiert er sich auf Aktienmärkte, Gold, Silber, Rohstoffe und den Euro.

Altmann ist überzeugter Verfechter des Value-Investing und identifiziert unterbewertete Unternehmen mit hohem Wachstumspotenzial. Sein Börsendienst "Megatrend-Depot" vermittelt praxisnahe Strategien erfolgreicher Value-Investoren. Mit seinem Motto "Manage dein Vermögen selbst" inspiriert er Anleger zur eigenverantwortlichen Vermögensverwaltung.

Seine Analysen basieren auf der fortschrittlichen Gann-Strategie, die präzise Vorhersagen für Rohstoffmärkte ermöglicht. Diese technische Analysemethode kombiniert historische Daten mit Zyklusanalysen und macht seine Marktprognosen besonders treffsicher.

Durch zahlreiche Publikationen und verständliche Erklärungen komplexer Finanzthemen unterstützt Altmann sowohl Einsteiger als auch erfahrene Investoren bei fundierten Anlageentscheidungen. Seine Arbeit verbindet theoretische Expertise mit praktischen Empfehlungen für den strategischen Vermögensaufbau.