TotalEnergies steht an einem Wendepunkt: Während der französische Energieriese mit Milliarden-Deals die Zukunft im Strommarkt sichert, drohen ihm juristische Altlasten aus Afrika den Erfolg zu vermasseln. Kann der Konzern seinen ambitionierten Transformationskurs halten, während gleichzeitig schwere Vorwürfe aus Mosambik den Ruf gefährden?
Milliarden-Coup im Strommarkt
TotalEnergies hat einen strategischen Meilenstein gesetzt: Für 10,6 Milliarden Euro übernimmt der Konzern die Hälfte der flexiblen Stromerzeugungsplattform des tschechischen Energieriesen EPH. Dieser Deal ist nicht nur wegen seines Volumens bemerkenswert, sondern auch wegen seiner cleveren Finanzierung:
- Aktientausch statt Cash: EPH erhält 95,4 Millionen TotalEnergies-Aktien im Wert von 5,1 Milliarden Euro – das entspricht 4,1 Prozent des Aktienkapitals und macht EPH zu einem der größten Aktionäre
- Sofortige Cashflow-Wirkung: Das Joint Venture ist sofort cashflow-erhöhend und soll in den nächsten fünf Jahren jährlich 750 Millionen US-Dollar zusätzlichen freien Cashflow generieren
- Beschleunigte Profitabilität: Der Bereich Integrated Power soll bereits 2027, ein Jahr früher als geplant, positiven freien Cashflow liefern
Das Portfolio umfasst 14 Gigawatt flexible Erzeugungskapazität in Westeuropa – von Gaskraftwerken über Biomasseanlagen bis zu Batteriespeichern. Bis 2030 soll die jährliche Stromproduktion von 15 auf 20 Terawattstunden steppen.
Afrika: Chancen und Risiken kollidieren
Parallel zur Strom-Offensive treibt TotalEnergies sein traditionelles Öl- und Gasgeschäft voran. Im nigerianischen Offshore-Bereich erhöht der Konzern seinen Anteil am Explorationsblock OPL257 von 40 auf 90 Prozent – ein klares Bekenntnis zum afrikanischen Förderpotenzial.
Doch ausgerechnet in Afrika lauern die größten Gefahren. Das milliardenschwere LNG-Projekt in Mosambik wird von schwerwiegenden Vorwürfen überschattet: Das Europäische Zentrum für Verfassungs- und Menschenrechte wirft TotalEnergies Mitschuld an Kriegsverbrechen in der Region vor. Die französische Terrorismus-Staatsanwaltschaft ermittelt bereits.
Trotz der juristischen Turbulenzen bereitet TotalEnergies die Wiederaufnahme des seit 2021 unterbrochenen Bauprojekts vor. Gleichzeitig plant die mosambikanische Regierung eine unabhängige Prüfung der während der Zwangspause entstandenen Kosten – ein weiterer Unsicherheitsfaktor für das 20-Milliarden-Dollar-Vorhaben.
Solide Zahlen trotz Sturm
Erstaunlicherweise zeigt TotalEnergies trotz der Widrigkeiten robuste Finanzkennzahlen. Im dritten Quartal 2025 erzielte der Konzern:
- Bereinigtes Nettoergebnis von 4,0 Milliarden US-Dollar – stabil trotz 10 Dollar niedrigerem Ölpreis
- Cashflow von 7,1 Milliarden US-Dollar, ein Plus von 4 Prozent
- Kohlenwasserstoffproduktion mit über 4 Prozent Wachstum
Diese Stärke spiegelt sich in der Dividendenpolitik wider: Der Verwaltungsrat beschloss eine dritte Interimsdividende von 0,85 Euro pro Aktie – eine Erhöhung um 7,6 Prozent gegenüber 2024.
Kann TotalEnergies seinen erfolgreichen Spagat zwischen traditionellem Ölgeschäft und grüner Transformation fortsetzen? Die aktuellen Zahlen geben Grund zur Zuversicht, doch die juristischen Auseinandersetzungen in Mosambik bleiben das große Fragezeichen für die Zukunft des Energieriesen.
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