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TKMS Aktie: Indien-Deal nimmt Konturen an

TKMS-Manager nennt verbindliche Lieferfristen für das milliardenschwere U-Boot-Projekt in Indien. Das Auftragsvolumen hat sich mehr als verdoppelt und würde die Kapazitäten langfristig auslasten.

Die wichtigsten Punkte im Überblick

  • Erstes U-Boot binnen sieben Jahren lieferbar
  • Auftragsvolumen auf über 10 Milliarden Euro gestiegen
  • Technologischer Vorsprung durch Brennstoffzellen-Antrieb
  • Deal als zentraler Bewertungstreiber für die Aktie

Konkrete Zeitpläne statt vager Absichtserklärungen: TKMS-Manager Khalil Rahman hat gestern erstmals verbindliche Lieferfristen für das indische U-Boot-Projekt „75(I)“ genannt. Das erste von sechs U-Booten soll binnen sieben Jahren nach Vertragsunterzeichnung einsatzbereit sein, die komplette Flotte innerhalb eines Jahrzehnts. Damit erhält der milliardenschwere Auftrag erstmals eine realistische zeitliche Dimension – entscheidend für die Bewertung der TKMS-Aktie.

Die Eckdaten im Überblick:

  • Auslieferung erstes U-Boot: 7 Jahre nach Vertragsschluss
  • Komplettierung der Serie (6 Einheiten): 10 Jahre
  • Aktuelles Auftragsvolumen: 90.000-100.000 Crore Rupien (10-11 Mrd. Euro)
  • Lokaler Partner: Mazagon Dock Shipbuilders Limited (MDL)
  • Technologie: Brennstoffzellen-AIP (außenluftunabhängiger Antrieb)

Auftragsvolumen deutlich gestiegen

Besonders bemerkenswert für die fundamentale Bewertung: Das Projektvolumen liegt mittlerweile bei 90.000 bis 100.000 Crore Rupien – mehr als das Doppelte früherer Schätzungen aus 2021 (43.000 Crore). Verantwortlich für den Anstieg sind inflationsbedingte Anpassungen, erweiterte technische Anforderungen und die Integration modernster Waffensysteme.

Der potenzielle Auftrag würde nicht nur die Produktionskapazitäten von TKMS auf Jahre auslasten, sondern auch langfristige Service- und Wartungsverträge sichern. Analysten werten dies als stabilisierenden Faktor für den Cashflow über die kommenden Jahrzehnte.

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Technischer Vorsprung als Trumpfkarte

Rahman verwies auf die erfolgreichen Field Evaluation Trials vom Frühjahr, bei denen TKMS mit seiner Brennstoffzellen-Technologie punkten konnte. Wettbewerber Navantia kämpfte hingegen mit der Sea-Proven-Qualifikation seines Systems. Die Kombination aus deutscher Ingenieurskunst und indischer Fertigungskapazität bei MDL gilt als stärkstes Argument im Endspurt der Verhandlungen.

Der geplante Technologietransfer entspricht dem „Make in India“-Ansatz der Regierung in Neu-Delhi – ein politisch gewichtiger Faktor bei der finalen Entscheidung.

Was Anleger jetzt beachten sollten

Die Aussagen Rahmans signalisieren fortgeschrittene Verhandlungen. Seit dem Spin-off von ThyssenKrupp und dem Börsengang im Oktober hatte die TKMS-Aktie bereits deutlich zugelegt. Das Indien-Geschäft gilt als entscheidender Bewertungstreiber für die kommenden Monate. Kurzfristig dürften offizielle Statements des indischen Verteidigungsministeriums oder des Cabinet Committee on Security die Kursentwicklung bestimmen. Ein finaler Zuschlag würde die Aktie vermutlich zurück in Richtung der IPO-Höchststände treiben.

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Andreas Sommer

Mit über 40 Jahren Erfahrung im Bankwesen und Börsenjournalismus gehöre ich zu den etablierten Analysten im deutschsprachigen Raum. Nach mehr als zehn Jahren als Wertpapierberater bei der Deutschen Bank spezialisierte ich mich seit dem Börsencrash 1987 auf technische Analyse und charttechnische Methoden.

Als ehemaliger Chefredakteur mehrerer Börsenpublikationen entwickelte ich den "Aktienführer Neuer Markt" mit und führe heute einen Börsendienst, der sich auf wachstumsstarke Unternehmen fokussiert. Mein wöchentliches Markt-Barometer analysiert systematisch DAX, Dow Jones, Ölpreis, Währungen und Marktstimmung, um präzise Orientierung zu bieten.

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