Norwegen verdoppelt seine U-Boot-Bestellung bei der Marine-Tochter TKMS – ein Auftrag im Milliarden-Volumen, der die Werften in Kiel bis ins nächste Jahrzehnt auslastet. Gleichzeitig hat sich der Konzern mit der IG Metall im Stahl-Konflikt geeinigt. Ausgerechnet heute, während die Aktie 4 Prozent zulegt und an der 10-Euro-Marke kratzt, legt Thyssenkrupp die Jahreszahlen vor.
Die wichtigsten Fakten im Überblick:
- Zwei U-Boote mehr: Norwegen erweitert Bestellung der Klasse 212CD, Milliarden-Volumen
- Stahl-Frieden: Sanierungstarifvertrag steht, 11.000 Stellen fallen bis 2030
- Zahlen heute um 7 Uhr: Konsens erwartet 0,19 Euro Gewinn je Aktie im vierten Quartal
- Kurs bei 9,50 Euro: Plus 137,6 Prozent seit Jahresbeginn, aber 28 Prozent unter Jahreshoch
Marine-Sparte wird zum Werttreiber
Der TKMS-Deal kommt zur rechten Zeit. Für 2026 plant der Konzern, die Marinesparte zu verselbstständigen – entweder per Spin-off oder Börsengang. Der norwegische Großauftrag steigert den Wert dieser Einheit unmittelbar vor der geplanten Abspaltung. Die Werften in Kiel sind damit auf Jahre ausgelastet, während der Rest des Konzerns noch mit der Transformation kämpft.
Parallel dazu bringt die Einigung mit der IG Metall Planungssicherheit im Stahlgeschäft. Der Stellenabbau von 11.000 Jobs bis Ende des Jahrzehnts erfolgt nun in geregeltem Rahmen, ohne dass Streiks die ohnehin schwache Stahlnachfrage weiter belasten. Das Management kann die Produktion verschlanken, ohne ständig neue Konflikte befürchten zu müssen.
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Was die Zahlen zeigen müssen
Die Jahreszahlen allein dürften kaum überraschen. Entscheidend ist der Ausblick auf 2025/2026, insbesondere beim Free Cashflow. Das „APEX“-Effizienzprogramm läuft seit Monaten, erste Erfolge wie der Verkauf der indischen Elektrostahl-Sparte sind sichtbar. Doch ob der Konzernumbau wirklich greift, zeigt sich erst in den kommenden Quartalen.
Die Volatilität ist programmiert: Konservative Prognosen im Stahlbereich könnten den gestrigen Kursanstieg schnell zunichtemachen. Überrascht das Management dagegen positiv beim Cashflow-Ausblick, steht der Weg über die 10-Euro-Schwelle offen. Das nächste charttechnische Ziel läge dann bei 10,50 Euro.
Um 7 Uhr beginnt der Zahlen-Marathon, gefolgt von der Bilanzpressekonferenz um 10 Uhr und dem Analysten-Call um 14 Uhr. Bis dahin bleibt es eine Wette darauf, ob CEO Miguel Ángel López Borrego den Turnaround glaubhaft untermauern kann.
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